Brandenburg

Energiewende im Verkehr: Brandenburgs E-Auto-Krise und ihre Lösungen

Die Verbraucherzentrale Brandenburg fordert dringend den Ausbau einer effektiven Lade- und Betankungsinfrastruktur, um die E-Mobilität voranzubringen und die Verkehrswende in Brandenburg bis zur Landtagswahl 2024 zu beschleunigen, da derzeit nur 9,9 Elektroautos pro 1.000 Einwohner registriert sind und mangelnde Ladeangebote die Umstellung auf klimafreundliche Verkehrsmittel behindern.

Brandenburg und die Herausforderungen der E-Mobilität

Die E-Mobilität in Brandenburg steht vor großen Herausforderungen. Laut aktuellen Statistiken des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller ist die Zahl der Elektroautos in Brandenburg mit nur 9,9 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner deutlich geringer als der Bundesdurchschnitt von 15,5. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Energiewende im Verkehrsbereich in Brandenburg noch nicht den Durchbruch geschafft hat.

Sorgen der Verbraucher als Hindernis

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa, beauftragt von der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB), hat die Gründe für die Zurückhaltung der Brandenburger Bevölkerung bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen beleuchtet. Die Teilnehmer der Umfrage äußerten vor allem Bedenken hinsichtlich der begrenzten Reichweiten und unzureichenden Ladeinfrastruktur, die oft als ein wesentliches Hindernis angesehen werden.

Notwendigkeit einer umfassenden Infrastruktur

Christian A. Rumpke, Geschäftsführer der VZB, hebt hervor, dass die aktuellen kommunalen Lösungen nicht ausreichen, um die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten. "Damit Menschen umsteigen und die Energiewende auch im Verkehr gelingt, braucht es eine völlig neu gedachte Lade- und Betankungsinfrastruktur", erklärt Rumpke. Die VZB fordert daher ein landesweites Gesamtkonzept, das Gemeinden übergreifend koordiniert wird und klare Verantwortlichkeiten für die Mobilitäts- und Energiestrategien festlegt.

Erweiterung des ÖPNV und Förderung alternativer Verkehrsmittel

Zusätzlich zur Förderung der E-Mobilität setzt sich die VZB auch für einen umfassenden Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), den Ausbau von Fahrradnetzen sowie die Angebote von Mobilitäts-Sharing ein. Rumpke betont außerdem die Wichtigkeit eines zuverlässigen Handynetzes und Internetzugangs in Bussen und Bahnen, um die Nutzung dieser umweltfreundlicheren Verkehrsmittel attraktiver zu gestalten.

Ein ganzheitlicher Ansatz für die Verkehrswende

Die Forderungen und Vorschläge der VZB sind Teil eines Maßnahmenkatalogs, der insgesamt 14 verbraucherpolitische Positionen umfasst. Diese wurden im Vorfeld der Landtagswahl 2024 sowie für die kommende Legislaturperiode formuliert. Mit diesen Initiativen will die Verbraucherzentrale dazu beitragen, Brandenburg bei der Umsetzung der Verkehrswende voranzubringen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Verkehr zu reduzieren.

Insgesamt zeigt sich, dass der Umstieg auf Elektrofahrzeuge und alternative Mobilitätslösungen nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit von Fahrzeugen ist. Vielmehr erfordert es auch ein umfassendes Engagement seitens der Politik und der Gemeinden, um eine Infrastruktur zu schaffen, die den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht wird.Nur so kann die Energiewende im Verkehr in Brandenburg nachhaltig gelingen.

- NAG

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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