Das Freibad Weißensee in Pankow sieht sich aufgrund der erheblichen Erhöhung der Grundsteuer mit dramatischen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Der Betreiber, Stefan Reinhardt, soll ab 2025 stolze 36.946,93 Euro jährlich zahlen, was einer steilen Erhöhung von 4796 Prozent im Vergleich zu den bisherigen 770,31 Euro entspricht. Wie die BZ Berlin berichtet, bezeichnet Reinhardt die Situation als unhaltbar, da er anstelle eines Spekulationsobjekts nur einen Erholungsort für die Öffentlichkeit betreibt, der zudem Teil einer Parkanlage ist. Die steigende Steuer wird die Ticketpreise für Besucher des Bades um mindestens 1,20 Euro pro Ticket erhöhen – von 8 Euro auf 9,20 Euro.
Grundsteuerreform greift ein
Die Reform der Grundsteuer, die ab 2025 in Kraft tritt, betrifft nicht nur das Weißensee-Bad, sondern auch zahlreiche andere öffentliche Einrichtungen. So erhöht sich beispielsweise die Grundsteuer für das Strandbad Halensee in Charlottenburg von 3.499,03 Euro auf 30.689,07 Euro jährlich. Auch das Kinderbad Monbijou in Mitte wird von den neuen Berechnungen stark betroffen sein, da der Bodenrichtwert dort bei 14.000 Euro pro Quadratmeter lag, wie bodenrichtwerte-deutschland.de hervorhebt. Die Grundsteuer, die bereits eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Kommunen darstellt, wird nach der Reform auf drei Typen aufgeteilt: A, B und C, wobei der Typ C für unbebaute, aber baureife Grundstücke einen höheren Steuersatz annimmt.
Die Reform reagiert auf verfassungsrechtliche Bedenken über unterschiedliche Bewertungsgrundlagen der Grundstücke, die unter anderem auf veralteten Einheitswerten basieren. Der neue Ansatz soll zu gerechteren Steuerlasten führen und damit den Kommunen sichere Einnahmen zur Finanzierung von Infrastruktur und anderen öffentlichen Leistungen gewährleisten.