Schokoladenfabrik Lichtenrade schließt: 43 Arbeitsplätze in Gefahr!

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Cargill schließt seine Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade bis Ende 2025, was 43 Arbeitsplätze gefährdet.

Cargill schließt seine Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade bis Ende 2025, was 43 Arbeitsplätze gefährdet.
Cargill schließt seine Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade bis Ende 2025, was 43 Arbeitsplätze gefährdet.

Schokoladenfabrik Lichtenrade schließt: 43 Arbeitsplätze in Gefahr!

Die Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade steht vor dem Aus. Der US-amerikanische Agrarhandelskonzern Cargill hat angekündigt, den Betrieb im Dezember 2025 einzustellen. In der Fabrik sind derzeit 43 Beschäftigte tätig. Die Entscheidung wurde den Mitarbeitenden Anfang Oktober 2025 mitgeteilt, was große Besorgnis ausgelöst hat, insbesondere angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit, die das bevorstehende Weihnachtsgeschäft mit sich bringt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die mangelnde Kommunikation des Unternehmens und fordert, auf alle Kündigungen zu verzichten, da die Auslastung des Werks einen solchen Schritt nicht rechtfertige. Diese Informationen berichtet der Tagesspiegel.

Cargill hat die Fabrik 2011 übernommen. Seitdem wird kritisiert, dass nur unzureichend in die Produktionsbedingungen investiert wurde. Insbesondere der Betriebsrat weist seit Jahren auf bestehende Missstände hin. Der Gewerkschaftssekretärin Rebecca Rahe nach hat das Unternehmen in ihrer Zeit kaum Anstalten gemacht, dies zu ändern. Während in Reinickendorf neue Maschinen angeschafft werden, bleiben die Bedingungen in Lichtenrade hinter den Erwartungen zurück. Das Werk hatte über 50 Jahre eine lange Tradition in der Schokoladenproduktion, die 1964 in Westberlin begann und über mehrere Besitzerwechsel hinweg bis heute bestand hatte.

Wirtschaftliche Herausforderungen für Cargill

Die Entscheidung zur Schließung ist Teil einer größeren Strategie des Konzerns, der im gesamten Unternehmen mit Umsatzrückgängen konfrontiert ist. Insbesondere die fallenden Preise für Agrarrohstoffe belasten die Geschäftszahlen. Cargill plant, bis Ende 2024 weltweit rund 8.000 Mitarbeitende aufgrund dieser finanziellen Herausforderungen zu entlassen. Die Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade gilt dabei als ein besorgniserregendes Beispiel für die wirtschaftliche Situation des Unternehmens. Laut RBB24 beschäftigen die fehlenden Investitionen in die Schokoladenfertigung nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch die Gewerkschaft, die einen Sozialplan zur Absicherung der Beschäftigten einfordert.

Cargill, gegründet 1865 in Iowa von W.W. Cargill, hat sich seitdem als größtes Privatunternehmen in den USA etabliert und beschäftigt weltweit etwa 160.000 Menschen. Die Diversifizierung in verschiedene landwirtschaftliche Bereiche hat Cargill stark gemacht, wobei die Expansion in Deutschland 1955 begann und bis heute über 1.700 Mitarbeiter in 13 Standorten beschäftigt. Die Firmengeschichte zeigt, wie wichtig das Unternehmen für die landwirtschaftliche Industrie ist, jedoch steht nun der Standort in Lichtenrade als ein Stück des Erbes in der Schokoladenproduktion vor dem Aus. Mehr darüber berichtet Berufsstart.

In der kommenden Woche wird das Arbeitsgericht über die Einigungsstelle entscheiden, die bei internen Streitigkeiten helfen soll. Die Ungewissheit über die Zukunft der Beschäftigten bleibt bis dahin bestehen, während die Kritik an Cargills Verhandlungsposition nicht verstummt. Anwälte und Betriebsrat fordern Klarheit und ein faires Ende dieses Kapitels für die Lichtenrader Schokoladenfabrik.