Kladow im Fokus: Bürger gestalten die Zukunft ihres Dorfkerns!
Das Bezirksamt Spandau lädt am 16.07.2025 zu einer Informationsveranstaltung über Kladow ein. Anmeldung erforderlich.

Kladow im Fokus: Bürger gestalten die Zukunft ihres Dorfkerns!
Das Bezirksamt Spandau lädt am 16. Juli 2025 zu einer Informations- und Dialogveranstaltung ein, die sich mit der städtebaulichen Vertiefungsstudie zum alten Dorfkern von Kladow befasst. Die Veranstaltung findet von 16:00 bis 18:00 Uhr in der Aula der Grundschule am Ritterfeld statt. Ziel ist es, die ersten Ergebnisse der Studie vorzustellen und einen offenen Dialog über die Besonderheiten Kladows sowie über erhaltenswerte Strukturen und Entwicklungsbedarfe zu führen. Baustadtrat Thorsten Schatz betont die Bedeutung der Mitgestaltung durch die Anwohner und interessierten Bürger. Die Teilnahme an der Veranstaltung erfordert eine vorherige Anmeldung, die über einen bereitgestellten Link erfolgen kann. Dies berichtet das Berliner Bezirksamt Spandau.
Kladow, als der südlichste Ortsteil des Berliner Bezirks Spandau, ist bekannt für seinen ländlichen Charme innerhalb der pulsierenden Metropole. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kladow im Jahr 1267 unter dem Namen „Clodow“ und gilt als eines der ältesten Stadtteile von Spandau. Die Geschichte Kladows ist geprägt von einer slawischen Besiedlung im 9. bis 12. Jahrhundert, was durch archäologische Funde belegt wird. Auch der „Kladower Silberfund“, der frühmittelalterliche Metallverarbeitung dokumentiert, stammt aus dieser Zeit. Weiterhin erlebte Kladow erhebliche Verwüstungen während des Dreißigjährigen Krieges und entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert zu einem Ort dominierenden privaten Landbesitzes und Landwirtschafts.
Städtebauliche Entwicklungen und Herausforderungen
Die anstehende städtebauliche Vertiefungsstudie zielt darauf ab, die historische Bau- und Ortsstruktur Kladows zukunftsfähig zu sichern. Dies ist besonders relevant, da die dörfliche Atmosphäre Kladows nicht nur das Ortsbild, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner prägt. Zu den aktuellen Herausforderungen gehört die Integration neuer Wohngebiete auf dem ehemaligen Flugplatz Gatow sowie die Entwicklung des Cladow-Centers, das kommerzielle Aktivitäten aus dem alten Dorfkern verlagert hat.
Die kulturellen Sehenswürdigkeiten Kladows, wie der Landhausgarten Dr. Max Fraenkel und das Militärhistorische Museum auf dem alten Flugplatzgelände, tragen zur Identität des Viertels bei. Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmen, Segeln und Angeln an der Havel und in der Nähe des Groß Glienicker Sees stärken das Profil Kladows als attraktive Wohngegend.
Die Entwicklungen in verschiedenen Stadtteilen Berlins, wie den Planungen für die Berliner Mitte und das Projekt Flughafen Tempelhof, verdeutlichen den städtebaulichen Trend, der auch in Kladow spürbar ist. Der Dialogprozess über den Tempelhofer Feld und die Schaffung neuer Wohnquartiere, wie beispielsweise in Siemensstadt, zeigen, dass eine Balance zwischen traditioneller Dorfstruktur und modernen Wohnansprüchen angestrebt wird. Laut der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen spiegelt der Dialog zur städtebaulichen Entwicklung die Notwendigkeit wider, anpassungsfähige und nachhaltige Lösungen für alle Stadtteile umsetzen zu können.