Brandenburgs Wölfe: Streit um Quotenjagd und Schutzmaßnahmen eskaliert!

Brandenburgs Wölfe: Streit um Quotenjagd und Schutzmaßnahmen eskaliert!
In Brandenburg entfaltet sich ein hitziger Streit um die Wölfe, die in den letzten Jahren wieder verstärkt in der Region vorkommen. Die Landesregierung plant nun, die Wölfe, die in Deutschland streng geschützt sind, ins Jagdrecht aufzunehmen. Dies würde bedeuten, dass die Wölfe in Ausnahmefällen getötet werden dürfen. Insbesondere die durch Wölfe gerissenen Nutztiere rufen Sorgen bei Landwirten hervor, was die Debatte zusätzlich anheizt. Laut Informationen von rbb24 könnte die Abschussquote für Wölfe in Brandenburg von zunächst 15 Prozent auf bis zu 35 Prozent des Wolfsbestands erhöht werden, was rund 330 Tieren entspricht.
Diese Entwicklungen stehen im Kontext der Rückkehr des Wolfs, der in Brandenburg als eines der wildreichsten Bundesländer gilt. Aufgrund günstiger Bedingungen hat sich der Wolfsbestand seit dem Jahr 2000 kontinuierlich vermehrt, nachdem Wölfe jahrhundertelang in West- und Mitteleuropa ausgerottet wurden. Brandenburg hat aktuell die größte Anzahl an Wolfsrudeln in Deutschland. Das Landesamt für Umwelt berichtet, dass Schätzungen des Wolfsbestands zwischen 1.000 und 1.600 Tieren schwanken.Brandenburg gilt also als wichtiges Refugium für die Art.
Die Reaktionen auf die Quotenjagd
Der Präsident des Landesjagdverbands fordert sogar eine jährliche Abschussquote von 500 Wölfen, was vom Ministerium jedoch als unrealistisch abgelehnt wird. Das Wolfsmanagement soll daher in den ersten Jahren mit Vorsicht angegangen werden, um eine nachhaltige Lösung zu finden. Gleichzeitig kündigte Umweltstaatssekretär Beyer an, dass sogenannte „Problemwölfe“, die Nutztiere töten, geschossen werden sollen.
Um den Konflikten mit der Nutztierhaltung entgegenzutreten, sollen gerissene Weidetiere 48 Stunden lang liegengelassen werden, um die Wölfe zu beobachten und ihre Jagdmuster zu beeinflussen. Diese Methode hat den Zweck, die Wölfe dazu zu bringen, sich von Schafen fernzuhalten und stattdessen Rehe und Hirsche zu jagen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hat in diesem Zusammenhang die „Kadaverjagd“ begrüßt und sieht sie als einen Konsens unter Naturschützern, fordert jedoch auch niedrigschwellige staatliche Förderungen zur Verbesserung des Schutzes von Weideflächen.Der WWF weist darauf hin, dass eine Quotenjagd als illegale Wildtierentnahme betrachtet werden könnte, die zudem negative Auswirkungen auf den Bestand der Wölfe haben könnte.
Die Zukunft des Wolfs in Brandenburg
Obwohl die Rückkehr des Wolfs als historisches Ereignis angesehen wird, bleibt die Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Tiere und den Bedürfnissen der Landwirtschaft zu finden. Das Landesamt für Umwelt ist für das Wolfsmanagement zuständig und berät Nutztierhalter in Fragen von Präventionsmaßnahmen sowie Schadenskompensation. Dies ist besonders wichtig, da die Koexistenz der Wölfe und menschlicher Aktivitäten, insbesondere der Nutztierhaltung, eine sensible Thematik bleibt, die weiterhin sowohl regional als auch auf nationaler Ebene diskutiert werden muss.