Chaotische Proteste in Berlin: 80 Festnahmen und verletzte Polizisten!
Am 11.10.2025 begleiteten 300 Polizisten in Berlin mehrere friedliche und störungsfreie Versammlungen zum Nahostkonflikt.

Chaotische Proteste in Berlin: 80 Festnahmen und verletzte Polizisten!
Am 11. Oktober 2025 begleitete die Polizei Berlin mehrere Versammlungen zum Thema Nahostkonflikt in den Stadtteilen Mitte, Wedding und Tiergarten. Der Einsatz umfasste rund 300 Polizistinnen und Polizisten, um die friedliche Ausübung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Trotz der überwiegend friedlichen Teilnehmenden kam es zu Störungen und Straftaten, die das Geschehen prägten. Besonders auffällig war, dass mehrere Personen auf die Fassade des Auswärtigen Amtes rote Farbe kippten und einen Schriftzug anbrachten. Vier dieser Personen – drei Frauen im Alter von 27, 38 und 45 Jahren sowie ein 26-jähriger Mann – wurden von Bundespolizisten vorläufig festgenommen, jedoch später erneut bei einer Kundgebung am selben Ort festgehalten, wo eine der Frauen Widerstand leistete.
Am Nachmittag führte eine größere Versammlung am Alexanderplatz zu einem Anstieg der Teilnehmerzahl auf bis zu 800 Personen. Während eine Mahnwache störungsfrei verlief, gab es bei anderen Versammlungen erhebliche Störungen, darunter Versuche, nach Gegenkundgebungen zu gelangen. Es wurden Pyrotechnik gezündet und Straßenbahngleise blockiert, während Einsatzkräfte mit Böllern, Flaschen und Steinen angegriffen wurden. In dieser aggressiven Atmosphäre wurden 80 Personen festgenommen, dabei wurden gegen sie Strafverfahren wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Widerstands und Sachbeschädigung eingeleitet.
Polizeieinsatz und Festnahmen
Die Polizei berichtete, dass am vergangenen Wochenende ebenfalls mehrere Versammlungen im Kontext des Nahostkonflikts stattfanden. An einem Samstag wurden sowohl pro-palästinensische als auch pro-israelische Kundgebungen organisiert. Die pro-palästinensische Versammlung unter dem Motto „Solidarität mit Palästina. Stoppt den Gaza Genozid. Keine Waffen für Israel“ startete mit etwa 150 Teilnehmenden und wuchs auf etwa 350. Auf der anderen Seite fanden zwei pro-israelische Kundgebungen statt, die mit vergleichsweise niedrigeren Teilnehmerzahlen und ohne Störungen abliefen. Hierbei waren insgesamt rund 330 Einsatzkräfte vor Ort.
Die Polizei ergriff Maßnahmen gegen Teilnehmende der pro-palästinensischen Kundgebung, die sich vermummten oder verbotene Ausrufe tätigten. In der Folge wurden 36 Maßnahmen zur Freiheitsentziehung ergriffen, und 33 Strafverfahren, darunter Körperverletzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, eingeleitet. Auch am Sonntag kam es zu einer Spontanversammlung in Kreuzberg, die schließlich aufgelöst wurde, nachdem israelfeindliche Parolen skandiert wurden.
Wachsende Besorgnis über Versammlungsfreiheit
In diesem Kontext äußert Amnesty International Besorgnis über die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit in Deutschland. Laut ihrem Bericht wird das Recht auf Versammlungsfreiheit zunehmend bedroht durch präventive Maßnahmen, repressive Gesetzgebung und Strafverfolgung. Besonders Klimaaktivistinnen und -aktivisten sind zunehmend Repressionen ausgesetzt. In Berlin wurden zahlreiche Demonstrationen, wie die rund um den Nakba-Gedenktag im Mai 2023, untersagt. Paula Zimmermann, Expertin für Meinungs- und Versammlungsfreiheit, betont, dass Proteste verstärkt als Bedrohung der öffentlichen Sicherheit wahrgenommen werden und appelliert an die Regierungen, die Versammlungsfreiheit umfassend zu schützen.
Am 11. Oktober 2025 berichtete die Polizei insgesamt von 61 Strafanzeigen und sieben Ordnungswidrigkeitenanzeigen infolge der Auseinandersetzungen, während zehn Polizeibedienstete verletzt wurden, jedoch ihren Dienst fortsetzen konnten. Die laufenden Geschehnisse werfen ein Schlaglicht auf die Spannungen in Berlin und die Herausforderungen, die sich aus der aktuellen politischen Lage ergeben.