Die Bedeutung von Delir bei älteren Menschen: Herausforderungen und Unterstützung
Delir stellt eine häufig übersehene, jedoch ernsthafte Gesundheitsgefahr für ältere Menschen dar. Dieser plötzliche Zustand kann weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben und ist oft mit hohen psychischen Belastungen verbunden. Besonders in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind die betroffenen Personen stark anfällig, was nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern auch die gesamte Versorgungsstruktur herausfordert.
Die Problematik des Delirs zeigt sich insbesondere in der Statistik: Etwa 25 Prozent der über 65-Jährigen weisen bei ihrer Aufnahme in ein Krankenhaus Symptome eines Delirs auf. Darüber hinaus entwickeln rund 30 Prozent der Patienten während des Krankenhausaufenthalts ein akutes Delir. In Pflegeheimen kann diese Zahl sogar bei bis zu 40 Prozent liegen. Solche Alarmzeichen sollten nicht ignoriert werden, da sie darauf hindeuten, dass viele ältere Menschen an einem Zustand leiden, der die Wahrnehmung, Orientierung, das Gedächtnis und die Stimmung negativ beeinflusst.
Ursachen und Risikofaktoren: Ein komplexes Zusammenspiel
Die Auslöser für ein Delir können vielfältig sein. Häufig kommen mehrere Risikofaktoren bei älteren Menschen zusammen, darunter Flüssigkeitsmangel, Medikamenteneinnahme, Schmerzen oder Infektionen. Auch Veränderungen im Umfeld, wie der Umzug in eine Pflegeeinrichtung oder die Verlagerung in ein Krankenhaus, erhöhen das Risiko. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer einfühlsamen und kompetenten Betreuung während solcher Übergänge.
Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin im Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), erklärt, dass die Symptome eines Delirs variieren können und oft mit anderen psychischen Zuständen wie Demenz oder Depression verwechselt werden. Der plötzliche Beginn und die schwankenden Symptome sind typische Merkmale, die es erforderlich machen, auf Veränderungen der Verhaltensweisen besonders aufmerksam zu sein.
Wichtigkeit schneller Diagnose und Intervention
Die schnelle Erkennung eines Delirs ist entscheidend, um die Risiken für die Betroffenen zu minimieren. Die Angehörigen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, dass sie Veränderungen im Verhalten oder Zustand der pflegebedürftigen Person umgehend den Fachpersonen melden. Sulmann betont: „Je länger ein Delir anhält, desto größer sind die Chancen auf dauerhaft bleibende Beeinträchtigungen.“ Diese Einsicht unterstreicht die Bedeutung der Unterstützung durch das persönliche Umfeld.
Prävention und Unterstützung: Was Angehörige tun können
Angehörige können viel zur Vorbeugung eines Delirs beitragen. Bei einem Ortswechsel, beispielsweise während eines Krankenhausaufenthalts, ist es ratsam, die betroffene Person zu begleiten und ihr vertraute Gegenstände zur Verfügung zu stellen. So kann das Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit gestärkt werden.
Um aufmerksam auf die Bedürfnisse der älteren Menschen einzugehen, sind weitere Maßnahmen hilfreich: die Förderung von regelmäßiger Flüssigkeitsaufnahme, Bewegungsanreizen und eine strukturierte Alltagsgestaltung können entscheidend zur Prävention beitragen. Das ZQP bietet zahlreiche wissenschaftlich fundierte Tipps und Informationen für Angehörige an, um das Bewusstsein für diese Gesundheitsgefahr zu schärfen und effektive Unterstützung anzubieten.
Besuchen Sie die werbefreie Internetseite www.zqp.de für umfassende Informationen und Handlungsanleitungen zur Vorbeugung von Delir. Dort finden Sie auch den Kurzratgeber „Vorbeugung von Delir bei älteren Menschen“, der kostenlos heruntergeladen werden kann.