Berlin Aktuell

BerlinTrend: Berliner wollen weniger Geflüchtete aufnehmen – große Unterschiede zwischen den Parteianhängern.

Sorgen um Geflüchtete und Integration in Berlin

Gemäß einem Bericht von www.rbb24.de, sind weniger Berliner bereit, Geflüchtete aufzunehmen. Laut dem aktuellen BerlinTrend von infratest dimap im Auftrag der rbb24 Abendschau und der "Berliner Morgenpost" spricht sich eine deutliche Mehrheit (57 Prozent) der Berliner für eine Reduzierung der Aufnahme von Flüchtlingen aus. Lediglich 27 Prozent halten es für richtig, so viele Menschen aufzunehmen wie bisher, während nur 10 Prozent für eine Erhöhung der Aufnahme sind.

Parteien und ihre Haltung

Unter den Anhängern der politischen Parteien gibt es große Unterschiede in Bezug auf die Aufnahme von Geflüchteten. Besonders viele Anhänger der AfD (92 Prozent) und der CDU (75 Prozent) sprechen sich für eine Reduzierung der Aufnahmen aus. Bei der SPD sind die Meinungen gespalten, denn 52 Prozent der Anhänger wollen weniger Flüchtlinge aufnehmen, 46 Prozent sind dafür, so viele aufzunehmen wie bisher oder sogar mehr. Grünen-Wähler zeigen sich hingegen besonders aufgeschlossen und nur 14 Prozent von ihnen wollen weniger Flüchtlinge aufnehmen. Bei den Linken sind 35 Prozent für eine Reduzierung und 28 Prozent für eine Erhöhung der Aufnahme.

Schlechte Bewertung des Flüchtlingsmanagements

Das Flüchtlingsmanagement des Berliner Senats wird weitgehend negativ bewertet. Nur jeder Fünfte ist der Meinung, dass die Verwaltung die Situation im Griff hat, während 75 Prozent das Management als weniger oder gar nicht gut beurteilen. Die größte Unzufriedenheit zeigt sich bei Anhängern der AfD (94 Prozent) und der CDU (81 Prozent), aber auch Anhänger von Grünen, Linken und SPD sehen die Lage überwiegend negativ (65-70 Prozent).

Kontinuierlicher Anstieg der Geflüchtetenanzahl in Berlin

Die Anzahl der Asylanträge in Berlin ist seit 2015 rückläufig. Im Jahr 2015 wurden 33.281 Asylanträge gestellt, während es 2022 weniger als die Hälfte (14.667) waren. Bis September 2023 kamen weitere 12.920 Neuzugänge hinzu. Trotzdem hat sich der Anteil der Geflüchteten in der Stadt erhöht, da auch viele Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin leben. Anfang 2023 wurden weitere 52.200 ukrainische Geflüchtete in der Stadt gezählt. Die Gesamtzahl der Schutzsuchenden in Berlin lag Ende 2022 bei 179.265.

Bedenken bezüglich Integration und Wohnungsmarkt

Die Berliner machen sich am meisten Sorgen um das Scheitern der Integration von Geflüchteten. 69 Prozent sind der Meinung, dass die Integration weniger erfolgreich ist, während 27 Prozent das anders sehen. Die Sorgen um eine mögliche Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt sind ebenfalls gestiegen und liegen jetzt bei 63 Prozent. Die Sorgen um den Einfluss des Islams sind seit 2016 unverändert geblieben, wobei sowohl besorgte als auch unbesorgte Parteien bei 47 Prozent liegen.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse des BerlinTrends, dass die Bereitschaft der Berliner, Geflüchtete aufzunehmen, abnimmt. Dies kann auf verschiedene Faktoren wie Sorgen um die Integration, den Wohnungsmarkt und eine negative Bewertung des Flüchtlingsmanagements zurückgeführt werden.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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