Berlin Aktuell

Abschlussfahrt endet in Polizeieinsatz: Schüler nehmen ICE statt Flix-Zug

Klassenfahrt endet erneut mit Polizeieinsatz Berlin. Erst Anfang Mai hatten Schüler einer zehnten Klasse der Kreuzberger Lina-Morgenstern-Schule eine unangenehme Erfahrung gemacht: Sie gerieten im Kiez Frauensee in eine Auseinandersetzung mit feiernden Jugendlichen aus der näheren Umgebung. Dabei wurden die Schüler beleidigt und bedroht, laut Polizeiangaben auch rassistisch. Der Schulausflug musste unter Polizeischutz abgebrochen werden. Gut zwei Monate später hat die gleiche Klasse erneut Pech. Laut einem Bericht des RBB endete auch diesmal ein Klassenausflug mit einem Polizeieinsatz. Diesmal handelte es sich um die Abschlussfahrt der Klasse ins holländische Utrecht, die in einem Reise-Chaos mündete. Die Schüler verpassten in Duisburg ihren Flix-Zug aufgrund eines Anzeigefehlers der Bahn. Statt des Flix-Zuges, für den sie Fahrkarten im Wert von 1500 Euro gekauft hatten, stiegen sie ohne Tickets in einen ICE nach Berlin. Dies wurde von Bahnmitarbeitern am Duisburger Hauptbahnhof empfohlen und von der Schulleitung unterstützt. Im ICE hatten die Schüler zunächst Verständnis seitens des ersten Kontrolleurs. Doch nach einem Personalwechsel auf halber Strecke sah der zweite Kontrolleur ein Problem darin, dass die Klasse ohne gültige Tickets unterwegs war. Auch nach Rücksprachen ließ sich das Problem nicht ausräumen. Der Kontrolleur wollte der Schulklasse daraufhin ein erhöhtes Beförderungsentgelt in Höhe von 9000 Euro in Rechnung stellen, was die Lehrerin verweigerte. Auch die Personalien wollte sie nicht weitergeben. Daraufhin wurde der Vorfall von dem Kontrolleur der Bundespolizei gemeldet. Bei ihrer Ankunft am Berliner Hauptbahnhof kurz nach Mitternacht wurden die 32 Schüler von etwa 20 Einsatzkräften der Bundespolizei empfangen. Laut einer Sprecherin der Bundespolizei handelte es sich dabei um eine "ganz normale Prozedur". Die Klassenlehrerin bezeichnete den Einsatz jedoch als "absolut unangemessen und unnötig". Die Bahn entschuldigte sich später für den Vorfall und verzichtete aufgrund des Fehlers am Bahnhof Duisburg auf die Nacherhebung des Fahrpreises. Während die Geschichte rund um die Klassenfahrt damit beendet ist, werden die Behörden noch einige Zeit mit den Vorfällen im Kiez Frauensee beschäftigt sein. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen und erst danach wird die Staatsanwaltschaft über weitere Schritte entscheiden. Quelle: MAZ

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"