Titel: Der geheimnisvolle „Berliner Deckel“ – Ein passionierter Bierdeckelsammler aus Berlin
Untertitel: Eine Leidenschaft für Bierdeckel und ihre faszinierende Vielfalt aus aller Welt
Berlin – Immer wieder gibt es Menschen, die mit ihrer außergewöhnlichen Sammlerleidenschaft beeindrucken. Einer von ihnen ist der geheimnisvolle „Berliner Deckel“. Unter diesem Pseudonym ist der fast 70-jährige Lichtenberger in der Sammlerszene bekannt, wünscht sich jedoch, anonym zu bleiben. Seine Leidenschaft gilt Bierdeckeln. Insgesamt besitzt er mittlerweile beeindruckende 66.000 Exemplare aus aller Welt.
Die Sammelleidenschaft für Bierdeckel begann für den „Berliner Deckel“ in den 1970er-Jahren. Damals war es in der DDR nicht einfach, an solche Sammlerstücke zu gelangen. Die Bierdeckel waren keine Massenware und wurden aus sparsamen Verbundstoffen hergestellt. Dennoch wuchs seine Sammlung beständig, da er als Fan des Fußballvereins Union zu Auswärtsspielen reiste und so regionale Bierdeckel aus verschiedenen Orten erhielt. Als er etwa 350 Bierdeckel gesammelt hatte, ließ sein Interesse zunächst nach.
Doch im Jahr 1994 änderte sich alles für den Sammler. Er erkrankte schwer und konnte nicht mehr in seinem Beruf als Gießereischlosser arbeiten. Um sich abzulenken und beschäftigt zu sein, begann er erneut damit, Bierdeckel zu sammeln. Parallel dazu beschäftigte er sich intensiv mit ihrer Geschichte. Dabei stieß er auf Robert Ludwig Sputh, einen sächsischen Unternehmer, der als Erfinder des Bierdeckels gilt. Sputh ließ sich im Oktober 1892 das Patent für den Bierdeckel schützen. Damals wurden die Deckel hauptsächlich aus Holz gefertigt.
Heutzutage werden Bierdeckel fast überall auf der Welt genutzt. Der „Berliner Deckel“ kann aus etwa 60 Ländern seine Sammlerstücke vorweisen, darunter Belgien, Australien, Tschechien und die USA. Besonders faszinierend ist die Vielfalt an Motiven und Formen. Neben den klassisch runden und quadratischen Bierdeckeln gibt es auch achteckige Varianten sowie Deckelformen in Form eines Hauses, einer Schneeflocke oder sogar der Umriss eines ganzen Landes. Manche Bierdeckel erscheinen zu bestimmten Anlässen und werden in ganzen Serien produziert. Der Sammler ist stolz auf seine alten Deckel, wie zum Beispiel den vom Stralauer Fischzug aus dem Jahr 1936. Besonders begehrt sind zudem sogenannte Fehldrucke.
Die Herausforderung für den „Berliner Deckel“ besteht darin, bei 66.000 Stück den Überblick zu behalten. Er scannt jeden Bierdeckel und sortiert sie nach einer speziellen Systematik. Dadurch hat er immer den Überblick und weiß, welche Deckel er mehrfach besitzt und diese dann zum Tauschen verwendet. Die eigentlichen Bierdeckel lagert er in Kisten.
Um seine Sammlung zu erweitern, begibt sich der Sammler auf Trödelmärkte in Berlin und tauscht sich zudem mit Sammlerfreunden aus anderen Ländern aus. Gemeinsam teilen sie ihre Leidenschaft für das Sammeln von Bierdeckeln.
Für alle, die ebenfalls an dieser faszinierenden Sammelleidenschaft interessiert sind, gibt es die Website www.bierdeckelsammler.net. Diese bietet eine Plattform für eingefleischte Sammler, auf der sie sich austauschen und ihre Sammlungen präsentieren können.
Die Leidenschaft des „Berliner Deckels“ für Bierdeckel ist nicht nur beeindruckend, sondern auch ein Zeugnis für die Vielfalt und besondere Ästhetik dieser alltäglichen Gegenstände. Es ist faszinierend zu sehen, wie dieses Hobby einen Menschen über Jahrzehnte hinweg begeistern kann und wie viele Geschichten hinter den einzelnen Bierdeckeln stecken.