Angesichts der bedrohlichen Schimmelbildung in ihrer Wohnung, die durch einen Wasserschaden verursacht wurde, hatte die 46-jährige Petra Schulz aus Treptow keinen Trost für ein fröhliches Weihnachtsfest mehr. Der Schimmel in den Farben Rot, Orange und Schwarz breitete sich unaufhaltsam in ihrer 59 Quadratmeter großen Wohnung aus, nachdem ein Heißwasserrohr bei ihrem Nachbarn geplatzt war und am darauffolgenden Sonntag die Küche unter Wasser setzte, wie die B.Z. berichtete.
Nachdem die ersten Schimmelanzeichen sichtbar wurden, unternahm Schulz alles, um das Problem zu melden, doch die Hausverwaltung reagierte nur schleppend auf ihre Beschwerden. Der Druck und die Verzweiflung stiegen, bis Begrenzungen in der Kommunikation zwischen Dienstleister und Hausverwaltung den Fortschritt weiter blockierten. Erst als die ZDF - Redaktion intervenierte, fand ein Umdenken statt: Handwerker kamen sofort und stellten Bautrockner auf. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Familie in ein Apartment-Hotel ziehen und soll bald eine Ersatzunterkunft während der Sanierungsarbeiten beziehen.
Konsequenzen für Mieter
Das Geschehen verdeutlicht die rechtlichen Aspekte, die im Zusammenhang mit Schimmel in Mietwohnungen bestehen. Mieter sind verpflichtet, den Vermieter sofort über Schimmel zu informieren, um ihre Ansprüche auf Mietminderung zu sichern. Versäumnisse in der Meldung könnten zu einem Verlust dieser Rechte führen, so wie in vielen rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Mietern und Vermietern, die bezüglich der Ursache des Schimmelbefalls oftmals zu Streitigkeiten führen. Es liegt in der Verantwortung des Vermieters, Schimmel zu beseitigen, was oft strittig ist, wenn auch eigenes Verhalten des Mieters, wie unzureichendes Lüften, zur Schimmelbildung beigetragen hat.
Nach den Worten von Schulz hat die Deutsche Wohnen zwei Bautrockner aufgestellt und ihr eine Mietminderung von 100 Prozent sowie die Übernahme der Unterkunftskosten zugesichert. „Das ist ein Weihnachtswunder. Wir möchten uns bereits jetzt bei der B.Z. herzlich bedanken. Sie haben geschafft, was über Monate hinweg unmöglich erschien“, so Schulz erleichtert.