Im neuen Havelufer-Quartier in Berlin-Spandau stehen Mieter vor einem großen Dilemma: Sie leben in einem attraktiven Wohngebiet am Wasser, doch die Parkplatzsituation ist katastrophal. Trotz der bestehenden Tiefgarage dürfen die Parkplätze nicht genutzt werden, da diese – seit zwei Jahren fertig – aufgrund privater Abnahmen noch verschlossen bleibt. Anwohnerin Sabine Wobbe (62) ist frustriert: „Es ist eine Fehlplanung, wenn man so viele Wohnungen baut und keine Parkplätze zur Verfügung stellt“, berichtet sie auf bz-berlin.de.
Die Anwohner sind gezwungen, ihre Autos auf den umliegenden Straßen zu parken, ein Versuch, der häufig scheitert. Strenge Halteverbotsschilder und die kontinuierlichen Kontrollen durch das Bezirksamt Spandau führen dazu, dass monatlich etwa 4.500 Verstöße registriert werden. Die Folge sind zahlreiche Knöllchen, jeweils in Höhe von 25 Euro. Rüdiger Ebert (46) hat bereits fünf Tickets erhalten und klagt: „Die Stadt hat bei der Planung versagt!“
Regulierungen und Herausforderungen
Laut dem Bezirksamt gibt es gesetzlich keine Verpflichtung zur Schaffung zusätzlicher Stellplätze, da Berlin die Stellplatz-Pflicht schon vor Jahren abgeschafft hat. Mieter Wobbe betont, dass das zu den Missständen führt, und fordert, dass dieser Missstand bald behoben wird: „Wir brauchen endlich Lösungen!“ Das Bezirksamt hat angekündigt, dass erste Schritte zur Lösung des Problems und eine geplante Besprechung mit der Straßenverkehrsbehörde Anfang 2025 stattfinden sollen. Der Wohnungsbau, der auf 107.000 Quadratmetern Platz für 1.800 Wohnungen bietet, soll im nächsten Jahr abgeschlossen werden, doch die drängenden Parkplatzprobleme bleiben bis dahin bestehen.
In einer Parkraumbewirtschaftungszone sind Anwohner dazu berechtigt, einen Parkausweis zu beantragen, um das Parken zu erleichtern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch mit diesem Ausweis kein Ansprüche auf einen bestimmten Parkplatz bestehen. Die Antragsverfahren können sowohl online als auch vor Ort in den jeweiligen Bezirksämtern durchgeführt werden, wie auf service.berlin.de erklärt wird. Die Gebühren dafür liegen zwischen 10,20 und 20,40 Euro, was laut Anwohnern zusätzlich belastend ist. Die Situation bleibt angespannt, denn die Anwohnern benötigen dringend ein praktikables Parkkonzept, um Stress und Geldstrafen zu vermeiden.