Die Bremer Millionendiebin Yasemin G. (32) wurde am Montag vom Landgericht Bremen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt, nachdem sie über 8,2 Millionen Euro von der Geldtransportfirma „Loomis“ gestohlen hatte. Das Gericht sah es als bewiesen an, dass sie an dem Diebstahl direkt beteiligt war und straffällig wurde, während sie in der Firma tätig war. Sie gab zu, dass ihr Plan, große Summen an Geld zu erlangen, nicht wie gewünscht funktionierte. Statt der erhofften sechs Millionen wollte sie sich mit mehreren Komplizen „ein Luxusleben“ finanzieren, so die Staatsanwältin während des Plädoyers, wie buten un binnen berichtete.
Am 21. Mai 2021 kam es zu dem spektakulären Diebstahl. Yasemin G., die zur Verpackung von Geldscheinen in der Firma beauftragt war, versteckte die Millionen im Müll und transportierte sie in einem gemieteten Mercedes Vito mit gefälschten Kennzeichen nach Berlin-Spandau. Ihre Flucht führte sie schließlich in die Türkei, wo sie sich in mehreren Luxushotels versteckte. Nach einem Jahr gelang es ihr nicht länger, unterzutauchen, und sie stellte sich schließlich der Polizei. Trotz intensiver Ermittlungen blieb das Geld bis heute verschwunden, wie bz-berlin.de berichtete.
Hohes Maß an krimineller Energie
Das Gericht betonte, dass Yasemin G. nicht nur Passivität gezeigt habe, sondern auch hohe kriminelle Energie an den Tag gelegt habe. Der Anwalt der Angeklagten hatte eine geringere Strafhöhe von maximal vier Jahren gefordert und auf die Mitverantwortung der Geldtransportfirma hingewiesen, die Sicherheitslücken aufwies. Das Urteil bleibt bis zur Rechtskraft bestehen, und es besteht weiterhin Fluchtgefahr. Die Richterin stellte fest, dass die Angeklagte kein „weiblicher Robin Hood“ sei, sondern in einem Umfeld der organisierten Kriminalität agierte. Die genauen Verbleib der Millionen bleibt im Unklaren und wird auch in der Urteilsverkündung angesprochen.