Die Preisanpassungen am deutschen Immobilienmarkt setzten sich auch im vierten Quartal 2023 fort, wie der neue Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigt. Im Vergleich zum Vorquartal fielen die Immobilienpreise um durchschnittlich 7,2%. Gegenüber dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 ergibt sich ein Rückgang von 10,0%.
Für Wohnimmobilien beträgt der Rückgang im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum 6,1%. Seit dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 sind die Preise für Wohnimmobilien insgesamt um 8,4% gesunken. Der Rückgang bei Gewerbeimmobilien beträgt zwischen den Schlussquartalen 2022 und 2023 12,1% und gegenüber dem Vorquartal 4,9%. Seit dem Höchststand im zweiten Quartal 2022 sind die Preise für Gewerbeimmobilien um 16,5% gesunken.
Der vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt sieht keine Trendwende bei den Immobilienpreisen und erwartet auch für 2024 weiterhin eine schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt. Insbesondere im Bereich Wohnimmobilien sind deutliche Anstiege bei Mieten und Renditen zu verzeichnen. Dies ist vor allem auf den anhaltenden Wohnraummangel in Ballungsräumen zurückzuführen. Tolckmitt appelliert an die Politik, die beschlossenen Maßnahmen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum umzusetzen.
In den Top 7-Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) zeigen sich die Wohnimmobilienpreise etwas resilienter als im gesamten Bundesgebiet, jedoch sind auch hier Preisrückgänge zu verzeichnen. Besonders in Berlin und München sind die Preise deutlich gesunken.
Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt sind die Preisrückgänge noch stärker als bei Wohnimmobilien. Insbesondere Büroimmobilien sind betroffen, da die Nachfrage aufgrund der Unsicherheit über die Wirtschaftsentwicklung und die Auswirkungen des Homeoffice-Trends verhalten ist. Ein Anstieg der Neuvertragsmieten bei Einzelhandelsimmobilien lässt jedoch auf eine erhöhte Investorennachfrage schließen.
Für das Jahr 2024 prognostiziert Tolckmitt eine Stabilisierung der Preise auf dem Wohnimmobilienmarkt im Sommer und auf dem Gewerbeimmobilienmarkt nicht vor Ende des Jahres. Die Zinsstabilisierung, steigende Renditen und Mietsteigerungen lassen jedoch darauf schließen, dass die Attraktivität von Immobilieninvestments wieder zunehmen wird.
Quelle: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / ots