Brandenburg ist in diesem Jahr im Griff einer alarmierenden Keuchhusten-Epidemie. Laut Informationen des rbb24 wurden bis November 1.207 Fälle registriert - der höchste Wert seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2013. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es lediglich 293 Fälle. Diese besorgniserregende Entwicklung wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter versäumte Auffrischungsimpfungen und eine gesteigerte Testbereitschaft. Experte Leif Erik Sander von der Berliner Charité betont, dass dieses Jahr die Zahlen weit über den üblichen Schwankungen liegen. Auch in der Hauptstadt sind die Zahlen mit 819 gemeldeten Fällen bis zur 47. Kalenderwoche gestiegen, was die Sorgen um eine mögliche weitere Ausbreitung verstärkt.
Keuchhusten: Ein unterschätztes Risiko
Keuchhusten wird durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht und äußert sich durch langanhaltende, quälende Hustenanfälle. Diese können mehrere Monate andauern und sind besonders bedenklich für Kleinkinder und Schwangere. Wie die Märkische Allgemeine berichtet, können die Anfälle so gravierend sein, dass sie zu Atemaussetzern und anderen Komplikationen führen, die eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen. In den letzten Jahren war die Zahl der Infektionen gesunken, aufgrund der Abstandsregeln während der Pandemie. Doch mit dem Wegfall dieser Bestimmungen ist ein Wiederanstieg der Fallzahlen zu beobachten.
Der Gesundheitsministerium von Brandenburg rät dringend zur Impfung, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Die Impfquote für junge Menschen zwischen 9 und 17 Jahren liegt nur bei 65 Prozent, was zur aktuellen Verbreitung beiträgt. Da das Bakterium durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, sind besonders enge Kontakte zu Erkrankten zu vermeiden, um eine Ansteckung zu verhindern. Ob durch Auffrischungsimpfungen oder frühzeitige Antibiotikabehandlungen, die Vorbeugung ist entscheidend, um dieser hartnäckigen Krankheit die Stirn zu bieten.