Türkischer Basar in Berlin: Ein Fest der Erinnerungen am 11. Oktober!
Erfahren Sie alles über den Türkischen Basar in Tempelhof-Schöneberg, seine Gründung, Bedeutung und das geplante Musikfest am 11. Oktober 2025.

Türkischer Basar in Berlin: Ein Fest der Erinnerungen am 11. Oktober!
Der Türkische Basar in Berlin, der 1980 im U-Bahnhof Bülowstraße eröffnet wurde, ist ein unvergesslicher Teil der Geschichte der Stadt und ein Symbol für die deutsch-türkische Gemeinschaft. Geführt von Atalay Özçakir, einem türkischen Schauspieler, wurde das Zentrum mit dem Ziel ins Leben gerufen, einen Ort für deutsch-türkische Kommunikation zu schaffen. Schon bald entwickelte sich der Basar zu einem bedeutenden Treffpunkt für Anwohner, Touristen und Künstler in Berlin. Bis 1991 war er besonders beliebt und bot eine Vielzahl an Geschäften, die Lederwaren, Schmuck, Hochzeitskleider, Küchengeräte und Teppiche anboten. Die Eröffnung des Basars wurde mit einer Parade und einer türkischen Militärkapelle gefeiert
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Am 11. Oktober 2025 findet ein Musikfest zur Erinnerung an den Basar statt, das die kulturellen Wurzeln und die Bedeutung des türkischen Erbes in Deutschland feiern wird. Der Basar war nicht nur ein Einkaufsparadies, sondern auch ein Ort der Unterhaltung mit einem „Gazino“, das als bekanntes Musik- und Tanzlokal diente. Diese Einrichtungen boten den türkischen Künstlern und Musikern eine Plattform, um ihre Talente zu präsentieren und trugen zur multikulturellen Atmosphäre Berlins bei. Der Mauerfall 1989 und die folgenden Veränderungen führten jedoch 1993 zum Ende des Basars, das einen einschneidenden Verlust für die Gemeinschaft darstellte.
Die Bedeutung der Gastarbeiter
Der Türkische Basar entstand im Kontext eines historischen Phänomens: der Einwanderung von Gastarbeitern nach Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Deutschland einen massiven Arbeitskräftemangel, der durch den Bau der Berliner Mauer 1961 noch verschärft wurde. Um diesem entgegenzuwirken, schloss Westdeutschland mehrere Anwerbeabkommen, unter anderem mit der Türkei im Jahr 1961. Bis 1973 wanderten etwa 870.000 Menschen aus der Türkei nach Deutschland ein und trugen maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung bei, der durch den Marshall-Plan gefördert wurde
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Diese Gastarbeiter lebten oft isoliert und waren mit Diskriminierung konfrontiert. Ihre Lebensbedingungen und das Fehlen integrierter sozialer Strukturen machten es schwierig, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Dennoch schufen sie mit ihren Geschäften, wie dem Türkischen Basar, bedeutende kulturelle Anlaufpunkte. Die Ölkrise von 1973 führte schließlich zu einem speziellen Anwerbestopp, weshalb viele Türken ihre Familien nachholten und in Deutschland blieben.
Einladung zur Erinnerungsfeier
Zu Ehren des Türkischen Basars und des „Gazinos“ wird am 11. Oktober 2025 ein Musik- und Straßenfest veranstaltet. Neben musikalischen Darbietungen wird ein Zelt für Zeitzeugen eingerichtet, in dem Menschen ihre Erinnerungen und Erlebnisse teilen können. Das Ziel dieser Veranstaltungen, die vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg organisiert werden, ist es, die Geschichte der „Gastarbeiter:innen“ und deren Einfluss auf die Berliner Kultur lebendig zu halten.
Die Stadt sucht aktiv nach Personen, die ihre Erfahrungen am Türkischen Basar sammeln möchten. Interessierte sind eingeladen, Geschichten, Fotos und Videos beizusteuern. Dies zeigt, wie wichtig das Andenken an diese Geschichte für das heutige Berlin ist und wie sie als Teil der Stadtgeschichte bewahrt werden soll. Weitere Informationen zu der Veranstaltung sind auf der offiziellen Website zum Musikfest „Gazino und Türkischer Basar“ zu finden.
Insgesamt bleibt der Türkische Basar nicht nur ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, sondern auch ein lebendiger Teil der multikulturellen Identität Berlins, der weiterhin viele Menschen inspiriert und verbindet.
Für mehr Details über die oben genannten Ereignisse und deren historische Hintergründe, besuchen Sie rbb24 und History is Now.