S-Bahn-Chaos in Berlin: Pendler kämpfen mit Ausfällen und Verspätungen!

Berliner S-Bahn kämpft mit technischen Problemen: Verspätungen und Ausfälle im Berufsverkehr betroffen. Lösung bis 2027 geplant.

Berliner S-Bahn kämpft mit technischen Problemen: Verspätungen und Ausfälle im Berufsverkehr betroffen. Lösung bis 2027 geplant.
Berliner S-Bahn kämpft mit technischen Problemen: Verspätungen und Ausfälle im Berufsverkehr betroffen. Lösung bis 2027 geplant.

S-Bahn-Chaos in Berlin: Pendler kämpfen mit Ausfällen und Verspätungen!

Fahrgäste im Berliner S-Bahn-Verkehr sehen sich momentan mit erheblichen kurzfristigen Beeinträchtigungen auf der Ost-West-Verbindung, bekannt als Stadtbahn, konfrontiert. Technische Probleme führen zu zahlreichen Ausfällen und Verspätungen, besonders während der Hauptverkehrszeiten. Die Störungen sind hauptsächlich auf Fehlfunktionen im Gleisfreimeldungssystem zurückzuführen, das eine essenzielle Rolle in der Stellwerktechnik spielt.

Bei der Gleisfreimeldung handelt es sich um ein System, das überwacht, wo sich die Züge auf der Strecke befinden, und dafür sorgt, dass immer nur ein Zug zwischen zwei Signalen fährt. Aktuell sind zwei Abschnitte zwischen Bellevue und Tiergarten sowie drei Stellen zwischen Hackescher Markt und Friedrichstraße betroffen. Obwohl diese Areale nur wenige Hundert Meter lang sind, sind sie für den reibungslosen Betrieb der S-Bahn unverzichtbar. Die Deutsche Bahn hat eine spezielle Gruppe aus Fachleuten eingerichtet, um die Ursachen der Probleme zu ermitteln und Lösungen zu finden.

Technische Herausforderungen und Infrastruktur

Die Schwierigkeiten bei der Gleisfreimeldung sind nicht einfach zu identifizieren und zu beheben, da die Fehler meist nur kurzzeitig auftreten. Laut Experten könnten hohe Temperaturen und Temperaturschwankungen die Probleme in der Stellwerktechnik verstärken. Zudem gab es in den letzten Tagen auch Störungen bei einer Weiche in Charlottenburg, die jedoch nicht im Zusammenhang mit den Gleisfreimeldungsproblemen stehen.

Die Deutsche Bahn kämpft bundesweit mit einer veralteten Infrastruktur, viele der Stellwerke sind über 100 Jahre alt und werden manuell bedient. Eine Umrüstung der Stellwerktechnik auf der Stadtbahn ist jedoch bereits geplant, die bis 2027 abgeschlossen sein soll. Diese Umrüstung läuft seit den 1990er Jahren und umfasst Stellwerke, die für einen Betrieb von mindestens 40 Jahren ausgelegt sind. Erste Generationen der Stellwerke werden bereits durch neue Technologien ersetzt, die Mitte der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden sollen.

Investitionen in die S-Bahn

Die Herausforderungen bei der S-Bahn fallen in einen größeren Rahmen von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Ein kürzlich verabschiedeter Kabinettsbeschluss genehmigt bis 2029 Investitionen von rund 166 Milliarden Euro für die Sanierung und den Ausbau von Schiene, Straßen und Wasserwegen. Der größte Anteil von ca. 107 Milliarden Euro ist für die Sanierung der Schiene vorgesehen, wie zukunftsnetzwerk.oepnv.de berichtet.

Geplante Maßnahmen umfassen die Sanierung maroder Bahnstrecken, die Modernisierung der Bahninfrastruktur sowie die Digitalisierung der Stellwerke. Das neue Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) soll zudem kürzere Zugfolgen ermöglichen und die Leistungsfähigkeit des Netzes erhöhen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hob die Beendigung des Sanierungsstaus bei der Verkehrsinfrastruktur hervor und kündigte an, dass auch Neubauprojekte im Straßen- und Schienenbereich berücksichtigt werden sollen.

Neue S-Bahn-Wagen für Berlin

In der Zwischenzeit hat die Deutsche Bahn derweil auch Fortschritte bei der Erneuerung ihres Fuhrparks gemacht. Ein neuer Verkehrsvertrag, der von Vertretern der Bahn und der Politik unterzeichnet wurde, umfasst Verkehrsleistungen von 9,7 Millionen Zugkilometern jährlich für das Teilnetz Ring/Südost. Dieser Vertrag umfasst die Bestellung von 382 neuen S-Bahn-Wagen, die ab Januar 2021 auf der Linie S47 zwischen Südkreuz und Spindlersfeld fahren.

Bis 2023 wird die Integration dieser neuen Wagen in den regulären Betrieb weiter voranschreiten. Dabei werden 85 Vier-Wagen-Einheiten und 21 Zwei-Wagen-Einheiten auf den Linien S46, S8 sowie den Ringbahnlinien S41/S42 ersetzt. Diese neuen Fahrzeuge werden von einem Konsortium der Unternehmen Siemens und Stadler hergestellt und die Produktion erfolgt in der Region Berlin-Brandenburg sowie in Ungarn, wo Stadler ein Werk zur Fertigung der Wagenkästen betreibt. Der gesamte Auftrag hat ein Investitionsvolumen von rund 900 Millionen Euro, wie sbahn.berlin berichtet.

Durch diese Maßnahmen, sowohl in Bezug auf technische Verbesserungen als auch auf die Erneuerung des Fuhrparks, wird die Deutsche Bahn langfristig versuchen, die Zuverlässigkeit und Effizienz des S-Bahn-Netzes in Berlin zu steigern.