Antisemitismus: Salzborn warnt vor alarmierender Normalisierung in Berlin!

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Samuel Salzborn, Berlins Antisemitismusbeauftragter, warnt vor zunehmendem Judenhass und dessen Bedrohung für die Demokratie.

Samuel Salzborn, Berlins Antisemitismusbeauftragter, warnt vor zunehmendem Judenhass und dessen Bedrohung für die Demokratie.
Samuel Salzborn, Berlins Antisemitismusbeauftragter, warnt vor zunehmendem Judenhass und dessen Bedrohung für die Demokratie.

Antisemitismus: Salzborn warnt vor alarmierender Normalisierung in Berlin!

Am 8. Oktober 2025 warnt Samuel Salzborn, der Antisemitismusbeauftragte von Berlin, eindringlich vor der Normalisierung von Antisemitismus in der Hauptstadt. Zwei Jahre nach dem verheerenden Hamas-Massaker am 7. Oktober 2021 beschreibt er die anhaltende Bedrohung für jüdisches Leben in Berlin. Laut Salzborn ist die Situation für viele Jüdinnen und Juden weiterhin alarmierend, da alltäglicher Judenhass zur Realität geworden ist.

„Jüdisches Leben kann nicht einfach so gelebt werden“, betont Salzborn und stellt fest, dass jüdische Menschen immer wieder Unsicherheit, Bedrohungen, beleidigende Äußerungen und körperliche Angriffe erleben. In seinen Augen wird Antisemitismus nicht nur zu einem gesellschaftlichen, sondern insbesondere zu einem erheblichen Risiko für die Demokratie, da Grundrechte wie die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Religionsfreiheit unter Druck geraten.

Angriffe und gesellschaftliche Relevanz

Salzborn hebt hervor, dass die Gewalt, die im Zusammenhang mit propalästinensischen Demonstrationen verübt wird, nicht nur die Sicherheit jüdischer Bürger gefährdet, sondern auch die staatliche Ordnung in Frage stellt. Der Rückgang der Pressefreiheit ist ein weiteres besorgniserregendes Signal: Journalisten werden zunehmend Opfer verbaler und physischer Angriffe, was die Freiheit der Berichterstattung untergräbt.

Der Antisemitismusbeauftragte kritisiert auch das „dröhnende Schweigen“ der Gesellschaft gegenüber diesen Entwicklungen. Besonders betroffen sind Kunst- und Kultureinrichtungen, die sich gegen Antisemitismus positionieren und immer wieder Ziel von Boykottaktionen werden. Salzborn stellt fest, dass solcher Hass nicht nur die Kunstfreiheit, sondern auch die Wissenschaftsfreiheit bedroht, besonders an Universitäten. Studien zufolge erleben jüdische Studierende und Lehrende an deutschen Hochschulen verstärkten Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023.

Wachsende Gewalt und öffentliche Reaktion

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) dokumentierte im vergangenen Jahr 2.521 antisemitische Vorfälle, was fast sieben Vorfälle pro Tag bedeutet. Dies ist eine alarmierende Verdopplung der Gewalt im Vergleich zum Vorjahr. Salzborn fordert, dass der öffentliche Aufschrei gegen diese Vorfälle intensiviert werden müsse, um der immer stärker werdenden Diskriminierung von Jüdinnen und Juden entgegenzutreten.

Wissenschaftler*innen an der Universität der Künste (UDK) Berlin beschäftigen sich intensiv mit der Thematik des Antisemitismus. Sie untersuchen historische Wurzeln und aktuelle Erscheinungsformen, wobei die Rolle von Medien und sozialen Netzwerken bei der Verbreitung antisemitischer Stereotype eine zentrale Rolle spielt. Erkenntnisse aus dieser Forschung sind entscheidend, um Antisemitismus besser zu verstehen und ihm entgegenzuwirken.

Der Kontext des Nahostkonflikts hat auch direkte Auswirkungen auf das Zusammenleben in Berlin, wo eine große Zahl von Jüdinnen und Juden sowie Palästinensern lebt. Der Gaza-Konflikt, der im vergangenen Jahr in einen Krieg mündete, hat das gesellschaftliche Klima und die sicherheitspolitische Situation merklich verändert. Die sozialen und politischen Spannungen werden dadurch zusätzlich verstärkt.

Samuel Salzborn sieht die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen gegen Diskriminierung zu ergreifen und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Nur so kann ein gemeinsames Miteinander in der Gesellschaft gefördert werden, in dem Jüdinnen und Juden in Berlin sich auch in Zukunft sicher und frei bewegen können.