Potsdam wählt: Wer wird die erste Oberbürgermeisterin? Spannung pur!
Wahlkampf in Potsdam: Severin Fischer (SPD) und Noosha Aubel im Rennen um die Oberbürgermeisterwahl am 12. Oktober 2025.

Potsdam wählt: Wer wird die erste Oberbürgermeisterin? Spannung pur!
Am 12. Oktober 2025 fand die entscheidende Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl in Potsdam statt. Der Wahlkampf stand im Zeichen eines Machtwechsels, nachdem der bisherige Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) abgewählt wurde. Die Kandidaten Severin Fischer von der SPD und Noosha Aubel, die als Einzelkandidatin antrat, standen im Fokus der Wähler. Während Fischer für pragmatische Politik wirbt, sieht sich Aubel mit der Aussicht konfrontiert, als erste Frau die Oberbürgermeisterin einer Landeshauptstadt zu werden, falls sie die Wahl für sich entscheiden kann. Informationen von rbb zeigen, dass Aubel im ersten Wahlgang 34 Prozent der Stimmen erhielt, während Fischer mit 17 Prozent deutlich hinter ihr lag.
Die Linke gab bekannt, nach dem Ausscheiden ihres Kandidaten Dirk Harder (parteilos) keine Wahlempfehlung abzugeben. Dies geschah vor dem Hintergrund eines Bürgerbriefes der SPD, in dem für Fischer geworben wurde. Auch die CDU und die AfD entschlossen sich, keine Wahlempfehlung abzugeben. Diese regionale Wettbewerbssituation macht die anstehenden Termine und Podiumsdiskussionen der beiden verbleibenden Kandidaten noch wichtiger. Während Aubel an Gesprächsrunden zur Gesundheit teilnahm, besuchte Fischer das Potsdamer Umweltfest und einen Ausbildungscampus.
Abstimmungen und Wahlverfahren
Das endgültige Ergebnis der Wahl wurde am 30. September 2025 vom Wahlausschuss der Landeshauptstadt Potsdam festgestellt. Wahlleiter Dr. Stefan Tolksdorf leitete die Sitzung, in der die Ergebnisse einer Wahl mit 142.889 wahlberechtigten Bürgern bekannt gegeben wurden. Insgesamt nahmen 79.240 Wähler an der Wahl teil, was eine Beteiligung von über 55 Prozent bedeutet. Bei den gültigen Stimmen ergab sich folgende Verteilung:
| Kandidat | Partei | Stimmen (% der gültigen Stimmen) |
|---|---|---|
| Dr. Severin Fischer | SPD | 16,9 % (13.390 Stimmen) |
| Noosha Aubel | Einzelwahlvorschlag | 34,0 % (26.839 Stimmen) |
| Clemens Viehrig | CDU | 16,5 % (13.050 Stimmen) |
| Chaled-Uwe Said | AfD | 13,0 % (10.234 Stimmen) |
| Dirk Harder | Die Linke | 16,0 % (12.661 Stimmen) |
| Dr. Michael Reichert | BVB / FREIE WÄHLER | 2,8 % (2.203 Stimmen) |
| Alexander Dietmar Wietschel | Die PARTEI | 0,8 % (625 Stimmen) |
Da keine der Kandidaten eine absolute Mehrheit erreichen konnte, waren die Wähler im Stichwahlverfahren gefragt, eine Entscheidung zu treffen. Für die Stichwahl wurden rund 27.200 Briefwahlunterlagen an die wahlberechtigten Potsdamer versendet. Das Briefwahlbüro war bis zum Wahltag am 10. Oktober geöffnet, wobei die Antragstellung bis 18 Uhr am Wahltag abgeschlossen sein musste.
Politische Rahmenbedingungen
Die politische Landschaft und die Genderverteilung in der Kommunalpolitik sind von Bedeutung, gerade in Hinblick auf die anstehenden Wahlen. Bundesweit beträgt der Anteil von Bürgermeisterinnen lediglich 13,5 Prozent, was die Unterrepräsentation von Frauen in höheren politischen Ämtern verdeutlicht, wie eine Untersuchung von Frauen.Vielfalt.Politik zeigt. In Brandenburg könnte sich mit der Wahl von Aubel eine Veränderung anbahnen, die über Potsdam hinaus von Bedeutung wäre.
Die politischen Gegner und die Wähler sind gespannt, ob der bisherigen Dominanz der SPD in Potsdam durch Aubel ein Wandel gelingt, der möglicherweise auch eine stärkere Berücksichtigung weiblicher Stimmen in der Stadtpolitik zur Folge hätte.