Ausbildungskrise in Berlin: 7.824 Jugendliche suchen verzweifelt Plätze!

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Berlins Ausbildungsmarkt: Herausforderungen und Lösungen für die 2024/25-Saison. Senatorin Kiziltepe lüftet Ungleichgewicht & Fachkräftemangel.

Berlins Ausbildungsmarkt: Herausforderungen und Lösungen für die 2024/25-Saison. Senatorin Kiziltepe lüftet Ungleichgewicht & Fachkräftemangel.
Berlins Ausbildungsmarkt: Herausforderungen und Lösungen für die 2024/25-Saison. Senatorin Kiziltepe lüftet Ungleichgewicht & Fachkräftemangel.

Ausbildungskrise in Berlin: 7.824 Jugendliche suchen verzweifelt Plätze!

Am 3. September 2025 haben Cansel Kiziltepe, Berlins Arbeitssenatorin, und Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Auszubildende im Tierpark Berlin besucht. Während ihres Besuchs wurde die Notwendigkeit, mehr Ausbildungsplätze anzubieten, eindringlich betont. Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen die Herausforderungen auf dem Berliner Ausbildungsmarkt. Es gab im Ausbildungsjahr 2024/25 bereits 22.036 Bewerber, ein Anstieg im Vergleich zu 21.118 im Vorjahr, während gleichzeitig 7.824 Bewerber unversorgt blieben.

Die gemeldeten Berufsausbildungsstellen schrumpften auf 14.022, was einen Rückgang von 2.088 Stellen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dennoch bleiben aktuell 4.548 Ausbildungsplätze unbesetzt – ein Hoffnungsschimmer in Anbetracht von 5.665 unbesetzten Stellen im Vorjahr. Kiziltepe fordert daher eine Erhöhung der Ausbildungsplätze und appelliert an die Betriebe, mehr Engagement zu zeigen. Ein wichtiger Punkt ist die Notwendigkeit, dass Jugendliche Beratungsangebote und Praktika intensiver nutzen, um ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern.

Ausbildungsmarkt im Krisenmodus

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Berlin weist alarmierende Tendenzen auf. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) erfüllen viele Jugendliche die Anforderungen für Ausbildungsplätze nicht, was die Ausbildungsplätze zusätzlich verknappen könnte. Trotz des Anstiegs an motivierten Bewerbern hat mehr als die Hälfte der Unternehmen Schwierigkeiten, geeignete Kandidaten zu finden. Bildungspolitikerin Tonka Wohjan bezeichnet die Lage als anhaltende Ausbildungskrise, in der bis 2035 über 163.000 Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben könnten.

  • Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze: 4.548
  • Anzahl der suchenden Jugendlichen: 7.824
  • Prognose der IHK: Über 163.000 Ausbildungsstellen könnten bis 2035 unbesetzt bleiben

Zusätzlich wird die Ausbildungsplatzumlage, ein solidarisches Finanzierungssystem zur Förderung von 2.000 zusätzlichen Ausbildungsverträgen bis Ende 2025, kontrovers diskutiert. Unternehmen, die noch keine Ausbildungsplätze anbieten, sehen sich durch diese Umlage unter Druck gesetzt, während die IHK sich gegen diese Regelung auspricht. Ein Viertel der Ausbildungsvergaben wird zudem häufig von Unternehmen vorzeitig aufgelöst, was die Unsicherheit für viele Jugendliche weiter erhöht.

Ausblick und Chancen

Die Ausbildungsplatzbilanz für das Jahr 2022/2023 weist einen leichten Zuwachs an Angeboten auf, jedoch ist die Zahl der unversorgten Jugendliche erneut gestiegen. Von Oktober 2022 bis September 2023 meldeten sich 21.176 junge Menschen bei der Berufsberatung, was einer Steigerung um 274 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen liegt bei 1.328, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang darstellt, aber trotzdem auf die anhaltenden Herausforderungen hinweist.

Ein Bündnis für Ausbildung wurde am 30. August 2023 gegründet, mit dem Ziel, in den nächsten zwei Jahren 2.000 zusätzliche Auszubildende im dualen System zu gewinnen. Die Verantwortlichen fordern eine intensivere Berufsorientierung in Schulen sowie eine stärkere Fokussierung auf Basiskompetenzen, um die Einzigartigkeit der Berufe, die für die Stadt wichtig sind, besser zu vermitteln. Dazu zählen unter anderem Pflegekräfte, Erzieher:innen und Handwerker:innen.

Der Fachkräftemangel ist unverkennbar. Der Zoo und der Tierpark Berlin ziehen in ihren Rollen als Ausbildungsbetriebe die Aufmerksamkeit auf dasTierwohl und den Artenschutz, während gleichzeitig die Verantwortung für die Auszubildenden auf die Betriebe zurückfällt. Die Herausforderungen sind groß, doch die Möglichkeiten zur Verbesserung bestehen. Es liegt an allen Beteiligten, diese aktiv zu nutzen.