Leben wie im Film: Erich Küster feiert bald seinen 102. Geburtstag!
Erich Küster reflektiert über sein Leben im Alter von 102 Jahren. Bürgermeisterin Demirbüken-Wegner plant Feierlichkeiten in Reinickendorf.

Leben wie im Film: Erich Küster feiert bald seinen 102. Geburtstag!
Erich Küster, ein bemerkenswerter Zeitzeuge, reflektiert anlässlich seines fast 102. Geburtstags über sein ereignisreiches Leben und vergleicht es mit einem Film. Der 97-Jährige schaut auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die ihn vor viele Herausforderungen stellte. Nach seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser wurde er nur zwei Wochen nach dem Abschluss in den Zweiten Weltkrieg auf die Krim geschickt. Dort erlitt er eine Beinverwundung, die ihm das Schicksal einer russischen Kriegsgefangenschaft ersparte, wie berichtet.
Nach dem Krieg schlug Küster unterschiedliche berufliche Wege ein: Er arbeitete als Trümmerhelfer, Vulkanisierer, Dreher, Tischler, Hafenarbeiter, Kranführer und Schlosser. Schließlich wurde er Lager- und Fahrdienstleiter. Seine sozialen Kontakte hält Küster lebendig, insbesondere durch seine enge Freundin, mit der er regelmäßig Bingo spielt und die ihn in seinem Alltag unterstützt.
Feierlichkeiten zum runden Geburtstag
Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner plant, seinen 102. Geburtstag gebührend zu feiern. Küster zeigt sich optimistisch: „An mir soll’s nicht liegen“, erklärt er erfreut. Diese bevorstehenden Feierlichkeiten zeugen von der Wertschätzung, die der langjährige Reinickendorfer in seiner Gemeinde erfährt.
Doch auch die dunklen Kapitel der Geschichte, in denen Küsters Generation lebte, werden oft thematisiert. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion rund um die Erschießung von Gefangenen in Ellwangen, verbunden mit der 17. SS-Panzergrenadierdivision „Götz von Berlechingen“. In den letzten Tagen des Krieges zog die SS-Truppe unter dramatischen Umständen aus der Stadt zurück, was zu einer Vielzahl von Berichten über ihre Aktivitäten führte. In der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 verließen die letzten Einheiten die Stadt, wie ausführlich dargelegt.
Die Berichte schildern, dass kleinere SS-Einheiten am Nachmittag des 22. April 1945 zurückzogen und weibliche Zivilisten noch auf der Straße gesichtet wurden. In den Berichten wird jedoch wenig über die Erschießungen bekannt, was die Forschungsinteressen zu diesen Themen umso umfassender macht.
Recherche nach militärischen Truppenteilen
Ein wichtiger Aspekt der Aufarbeitung dieser Geschichten sind die ortsbezogenen Recherchen zu den deutschen Truppenteilen im Zweiten Weltkrieg. Das Bundesarchiv bietet umfassende Möglichkeiten für solchen Forschungsbedarf, der von Heimatforschung bis zur Aufklärung von NS-Kriegsverbrechen reicht. Doch die Recherche ist aufwendig und erfordert den Zugriff auf militärhistorische Bestände, die oft nur spärlich erhalten sind. Dies erläutert das Bundesarchiv.
Lagekarten, die im Bestand des Oberkommandos der Wehrmacht zu finden sind, ermöglichen eine detaillierte Ermittlung von Truppeneinheiten und deren Stationierungen während des Krieges. So können Historiker und Interessierte durch akribische Auswertungen der Dokumente ein besseres Verständnis für die Geschehnisse jenes dunklen Kapitels in der deutschen Geschichte gewinnen.
Inmitten all dieser Reflexionen bleibt Erich Küster ein lebendiges Zeugnis der Geschichte, der mit Freude auf seine Erlebnisse zurückblickt und zugleich die Bedeutung der Erinnerung an die Vergangenheit betont.