Kunst im Aufbruch: Open Studios in Reinickendorf laden zum Entdecken ein!

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Am 01. und 02. November 2025 öffnet die Atelieretage AR_29 in Reinickendorf ihre Türen für „Open Studios“ mit freiem Eintritt.

Am 01. und 02. November 2025 öffnet die Atelieretage AR_29 in Reinickendorf ihre Türen für „Open Studios“ mit freiem Eintritt.
Am 01. und 02. November 2025 öffnet die Atelieretage AR_29 in Reinickendorf ihre Türen für „Open Studios“ mit freiem Eintritt.

Kunst im Aufbruch: Open Studios in Reinickendorf laden zum Entdecken ein!

Am 01. und 02. November 2025 öffnet die Atelieretage AR_29 im Rahmen der Veranstaltung „Open Studios“ ihre Türen für die Öffentlichkeit. Diese deutsch-berlinische Kunstinstitution hat sich seit ihrer Gründung im April 2013 zu einem wichtigen Ort für die kreative Szene in Reinickendorf entwickelt. Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner und Kulturstadtrat Harald Muschner werden an der Eröffnung teilnehmen, die am Standort Auguste-Viktoria-Allee 29, 13403 Berlin, stattfindet. Der Eintritt ist frei, sodass Kunstinteressierte die Werke von 21 Kunstschaffenden in verschiedenen Disziplinen entdecken können.

Die Atelieretage AR_29 erstreckt sich über mehr als 1.000 Quadratmeter und bietet Raum für Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur, Installation, Performance und Video. Diese Vielfalt trägt dazu bei, den Dialog zwischen Künstler:innen, Publikum sowie Akteuren aus Kultur, Wissenschaft und Politik zu fördern. Regelmäßige Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und internationale Künstleraustausche formen das lebendige Programm der Gemeinschaft. AR_29 hat sich damit nicht nur in Reinickendorf, sondern auch darüber hinaus als wichtiger Bestandteil der Berliner Kunstszene etabliert.

Herausforderungen für die Kunstszene

Trotz dieser Erfolge sieht sich die Atelieretage AR_29, wie viele andere Atelierstandorte in Berlin, mit ernsthaften Problemen konfrontiert. Der Mietvertrag läuft im Februar 2026 aus, was die Zukunft der Ateliergemeinschaft gefährdet. In Berlin gibt es derzeit über 1.000 subventionierte Arbeitsräume für etwa 15.000 bildende Künstler:innen, doch durch steigende Mieten und Kürzungen bei der Atelierförderung wird die Lage zunehmend angespannt. Die Förderung durch den Senat reduziert sich von ursprünglich 45 Millionen auf nur 22 Millionen Euro jährlich, was zu einem Altbau von 30 % der subventionierten Räume führt, die in Gefahr sind, wie Atelierbeauftragte Julia Brodauf berichtet. Die kreative Stadt Berlin könnte bald ihr bekanntes Bild als Kunstmetropole einbüßen.

Die Herausforderungen sind nicht ausschließlich auf die finanziellen Mittel beschränkt. Eine Künstlerin wie Anja Schrey, die bereits seit über zehn Jahren in einem subventionierten Atelier arbeitet, sieht sich hohen Gewerbemieten gegenüber, die beispielsweise in Neukölln durchschnittlich 25 Euro pro Quadratmeter betragen. Die Abwanderung von Künstler:innen aus Berlin in andere Städte wie Hamburg oder Leipzig führt zu einem zunehmenden Verlust an künstlerischer Vielfalt und einem Rückgang der kreativen Szene, die nach der Wende so blühte und Berlins Ruf als Kunstmetropole prägte.

Die Rolle von AR_29 in der Kunstszene

Die Atelieretage AR_29 hat sich in dieser schwierigen Zeit als eine der ersten durch den Berliner Senat geförderten Atelierflächen in Reinickendorf etabliert. Ihre internationale Gemeinschaft von Künstler:innen ist nicht nur dynamisch, sondern auch kulturell einladend für Kulturinteressierte aus ganz Berlin. Neben den regelmäßigen „Open Studios“ sind die Künstler:innen von AR_29 stets in einen Austausch mit lokalen Akteuren und pflegen Kooperationen mit Institutionen wie dem Amt für Weiterbildung und Kultur Reinickendorf sowie der Humboldt-Bibliothek und der Graphothek Berlin. Diese Vernetzung sichert nicht nur den Fortbestand der Ateliergemeinschaft, sondern stärkt auch den kulturellen Dialog in einer Zeit, in der der künstlerische Raum in Berlin immer knapper wird.

Die Herausforderungen und der künstlerische Austausch zeigen, wie wichtig Plattformen wie AR_29 für die Erhaltung und Förderung der zeitgenössischen Kunst in Berlin sind. Angesichts der kritischen Situation in der Kunstszene müssen politische Lösungen gefunden werden, um die Existenz dieser kreativen Zentren zu sichern. Denn die kulturelle Vielfalt und der künstlerische Dialog sind essenziell für die Identität der Stadt. Die nächsten zwei Tage der „Open Studios“ dürften zeigen, wie stark die lokale Kunstszene trotz der Herausforderungen und Unsicherheiten ist.

Für weitere Informationen über die Atelieretage AR_29 und deren Veranstaltungen besuchen Sie die Webseite ar29.de. Aktuelle Entwicklungen und Berichte zur Kunstszene in Berlin finden Sie zudem bei rbb24 und berlin.de.