Verkehrschaos in Treptow: Senat plant drastische Änderungen an A100

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Der Berliner Senat plant dringend notwendige Verkehrsmaßnahmen in Treptow zur Entlastung der A100 und Verbesserung der Radwegsicherheit.

Der Berliner Senat plant dringend notwendige Verkehrsmaßnahmen in Treptow zur Entlastung der A100 und Verbesserung der Radwegsicherheit.
Der Berliner Senat plant dringend notwendige Verkehrsmaßnahmen in Treptow zur Entlastung der A100 und Verbesserung der Radwegsicherheit.

Verkehrschaos in Treptow: Senat plant drastische Änderungen an A100

Der Berliner Senat hat sich entschlossen, Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation an der A100-Anschlusstelle sowie an der Baustelle der Elsenbrücke in Treptow zu ergreifen. Diese Entscheidung folgt auf die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100, die zu erheblichem Stau und Stillstand im öffentlichen Nahverkehr geführt hat. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) gab im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses bekannt, dass die neuen Verkehrsführungen implementiert werden sollen, um die aktuelle Belastung zu vermindern.

Ein zentrales Element der geplanten Maßnahmen ist die Schaffung von zwei Autospuren in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg auf der Behelfsbrücke über die Spree. Die bisherigen Radwege werden zusammengelegt, wodurch der Radstreifen in Richtung Friedrichshain zu einem Zwei-Richtungs-Weg umgestaltet wird. Der Radstreifen in Richtung Treptow wird jedoch entfernt und in einen Fahrstreifen für den Autoverkehr umgewandelt. Diese Veränderungen sollen vor allem die Sicherheit der Radfahrer gewährleisten, die nun abseits der Baustellen-Ein- und Ausfahrten fahren können. Bonde erwartet dadurch einen signifikanten Sicherheitsgewinn für den Radverkehr.

Hohe Staus und Herausforderungen

Die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100, der sich über 3,2 Kilometer erstreckt und mit Kosten von 720 Millionen Euro als der teuerste Autobahnabschnitt Deutschlands gilt, sorgte für unerwartete Schwierigkeiten. Es wurden Verzögerungen von bis zu 90 Minuten zwischen Grenzallee und Treptower Park gemeldet, insbesondere die Elsenstraße war bereits vor der Eröffnung durch Bauarbeiten belastet. Die BVG sah sich gezwungen, mehrere Buslinien zeitweise zu unterbrechen, was zu unübersichtlichen Situationen für Fußgänger und Radfahrende führte.

In Reaktion auf die massive Verkehrslast fordert die Linke eine Schließung des A100-Abschnitts bis zur Fertigstellung der Elsenbrücke. Während Teile der Grünen und der SPD diese Forderung unterstützen, warnt die CDU vor voreiligen Entscheidungen und verweist auf die Möglichkeit einer Entspannung der Verkehrssituation. Senatorin Bonde lehnt eine sofortige Sperrung ab und betont, dass die Änderungen schrittweise erfolgen sollten.

Langfristige Lösungen und integrierte Planung

Die Diskussion um die A100 wirft auch größere Fragen zur Stadtentwicklung auf. Laut der acatech Studie zur integrierten Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung ist eine gute Vernetzung der Stadtregionen entscheidend für eine ressourcenschonende Mobilität. Das Ziel ist es, durch attraktive Straßenräume und fußläufige Erreichbarkeit eine lebenswertere Stadt zu schaffen. Diese integrierte Planung soll Synergien zwischen verschiedenen Akteuren fördern und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bieten.

Die Maßnahmen des Senats sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Herausforderungen sind weiterhin groß. Senatorin Bonde hat bereits angekündigt, dass die neue Verkehrsregelung „schnellstmöglich“ umgesetzt werden soll, dennoch bleibt abzuwarten, ob dies tatsächlich zu einer spürbaren Entlastung der Verkehrslage führen wird.