Lachgas-Kriese: Explosionen in Berliner Müllanlagen nehmen zu!

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Die Berliner Stadtreinigung warnt vor steigenden Lachgas-Kartuschen im Müll, fordert Maßnahmen für sichere Entsorgung und verringert Gesundheitsrisiken.

Die Berliner Stadtreinigung warnt vor steigenden Lachgas-Kartuschen im Müll, fordert Maßnahmen für sichere Entsorgung und verringert Gesundheitsrisiken.
Die Berliner Stadtreinigung warnt vor steigenden Lachgas-Kartuschen im Müll, fordert Maßnahmen für sichere Entsorgung und verringert Gesundheitsrisiken.

Lachgas-Kriese: Explosionen in Berliner Müllanlagen nehmen zu!

In Berlin häuft sich ein ernstes Problem: Die Berliner Stadtreinigung (BSR) warnt vor einer zunehmenden Menge an Lachgas-Kartuschen im Restmüll. Dies hat bereits zu mehreren gefährlichen Situationen in Müllverbrennungsanlagen geführt. Allein in diesem Jahr musste die Verbrennungsanlage in Ruhleben bereits sieben Mal wegen Explosionen repariert werden. Diese Vorfälle resultieren häufig aus unzureichend entleerten Kartuschen, die nicht korrekt entsorgt werden.

Die BSR findet mittlerweile täglich bis zu 250 Lachgaskartuschen im Müll. Wer diese Kartuschen entsorgen möchte, sollte beachten: Leere Flaschen gehören in die gelbe Tonne, Behälter mit Gas müssen als Sondermüll abgegeben werden. Müll aus öffentlichen Papierkörben wird nun nicht mehr in der Kesselanlage, sondern in einer mechanischen Anlage verarbeitet, um Explosionen zu vermeiden. Der fehlende Sicherheitsmechanismus der Gasflaschen sorgt für hohen Druck und ansteigende Risiken. Allein in diesem Jahr gab es bis zu 50 Explosionen pro Woche in der Kesselanlage, was zu einem Gesamtschaden von rund vier Millionen Euro führte.

Vorteile eines Pfandsystems

Die BSR fordert ein Pfandsystem und eine Kennzeichnungspflicht für die Kartuschen, um eine ordnungsgemäße Entsorgung zu gewährleisten. Der Konsum des Lachgases, auch bekannt als Distickstoffmonoxid (N₂O), hat in den letzten Jahren unter Jugendlichen zugenommen. Es wird häufig als Partydroge verwendet und ist einfach und kostengünstig erhältlich. Nutzer inhalieren es aus Luftballons, was gesundheitliche Risiken birgt. Neueste Erhebungen zeigen, dass sich die Zahl der Anfragen wegen Lachgas-Vergiftungen bei Giftnotrufen in Deutschland fast verdoppelt hat.

Das Gesundheitsrisiko durch diese drogenähnliche Substanz wird von Fachleuten ernst genommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft Lachgas als riskante Partydroge ein und warnt vor möglichen gesundheitlichen Schäden, einschließlich der Gefahr von Nervenschäden und Ohnmacht. Auch ist die Kombination mit anderen Rauschmitteln wie Alkohol und Cannabis nicht unüblich, was die Risiken weiter erhöht.

Gesetzliche Maßnahmen in der Diskussion

In vielen Ländern, wie den Niederlanden und Großbritannien, ist der Besitz und Verkauf von Lachgas mittlerweile verboten. Deutschland könnte bald folgen: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken plant ein Verbot für den Erwerb und Besitz von Lachgas für Minderjährige. Das geplante Gesetz sieht auch ein Verbot des Online-Handels und des Kaufs an Selbstbedienungsautomaten vor. Bereits jetzt haben Städte wie Dortmund und Frankfurt verboten, Lachgas an Kinder und Jugendliche zu verkaufen, mit drohenden Bußgeldern von bis zu 5000 Euro bei Verstößen.

Die BSR hat bereits Maßnahmen initiiert und bittet die Bevölkerung um Mithilfe, um die Problematik zu lösen. Die Gemeinden sind dazu aufgerufen, die Regeln für die Entsorgung von Lachgaskartuschen zu beachten und sicherzustellen, dass diese richtig entsorgt werden. Nur so kann ein weiterer Anstieg von gefährlichen Situationen und gesundheitlichen Risiken vermieden werden.