Kreuzberg ehrt Regina Jonas: Neue Straße für erste Rabbinerin der Welt!
Berlin-Kreuzberg benennt die Kohlfurter Straße nach Rabbinerin Regina Jonas, erste ordinierte Rabbinerin weltweit, bis Dezember 2025.

Kreuzberg ehrt Regina Jonas: Neue Straße für erste Rabbinerin der Welt!
In Berlin-Kreuzberg wird die Kohlfurter Straße nach der von den Nationalsozialisten ermordeten Rabbinerin Regina Jonas benannt. Dies markiert einen bedeutenden Schritt zur Würdigung der ersten ordinieren Rabbinerin weltweit, die 1935 ordiniert wurde. Ihr Wirken und die tragische Geschichte ihr Leben betreffend erfahren nun eine gebührende Anerkennung durch die Umbenennung, die voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen sein soll. Nach Angaben von rbb24 strebt das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg an, die formale Umbenennung weiter voranzutreiben, nachdem die Klagefrist abgelaufen ist und keine rechtlichen Einsprüche gegen die Entscheidung eingereicht wurden.
Ursprünglich war eine offizielle Feier zur Umbenennung für den 19. September vorgesehen, jedoch wurde diese wegen mehrerer Widersprüche abgesagt. Dennoch könnten die neuen Straßenschilder bereits im Dezember aufgestellt werden, während die alten Schilder vorübergehend bestehen bleiben, wie der Tagesspiegel berichtet. Regina Jonas, geboren 1902, war nicht nur Pionierin im Rabbinat, sondern auch eine Vorkämpferin für die Rolle von Frauen in der jüdischen Religionsgemeinschaft.
Werdegang und Schicksal von Regina Jonas
Besonders prägend für Regina Jonas war ihre Abschlussarbeit, in der sie die Zulässigkeit von Frauen im rabbinischen Amt untersuchte. Während ihrer Karriere war sie in der Seelsorge, als Religionslehrerin und in verschiedenen Synagogen in Berlin tätig. Ihre Laufbahn endete tragisch, als sie 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt und 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde, wo sie ermordet wurde. Ihre Lebensgeschichte ist nicht nur ein Teil der jüdischen Geschichte, sondern auch ein Symbol für den Kampf um Gleichstellung innerhalb der Religion.
In der deutschen Geschichte ermöglichte erst das 19. Jahrhundert die ordnungsgemäße Ausbildung von Rabbinerinnen. Im Jahr 1935 wurde Regina Jonas konkret als erste weibliche Rabbinerin geehrt und setzte damit einen Meilenstein, insbesondere in einer Zeit, in der Frauen im Judentum oft marginalisiert wurden. Laut einem Bericht auf Wikipedia reicht die Debatte um die Ordination von Frauen zurück bis ins späte 19. Jahrhundert und wurde von verschiedenen jüdischen Frauen getragen, die Vorreiterinnen im Rabbinerinnenamt wurden.
Die Kohlfurter Straße trug zuvor den Namen Britzer Straße und wurde 1949 nach dem schlesischen Dorf Kohlfurt benannt. Der Beschluss zur Umbenennung nach Regina Jonas wurde bereits im Dezember 2023 von der Bezirksverordnetenversammlung gefasst, und im Mai 2025 erhielt das Bezirksamt die dazugehörige Bestätigung. Diese Maßnahme stellt einen positiven Schritt dar, um die Erinnerung an Regina Jonas und ihre Errungenschaften in der jüdischen Gemeinschaft wachzuhalten und zu ehren.