Drohnenchaos am BER: Flughafen Berlin für zwei Stunden lahmgelegt!
Am 1. November 2025 wurde der Flugverkehr am Berliner Flughafen BER vorübergehend wegen einer Drohnensichtung gestoppt.

Drohnenchaos am BER: Flughafen Berlin für zwei Stunden lahmgelegt!
Am Freitagabend kam es am Berliner Flughafen BER zu erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs aufgrund einer Drohnensichtung. Der Flughafen musste den Flugbetrieb für knapp zwei Stunden einstellen, was zu Verspätungen und Umleitungen von Flügen führte. Die ordnungsgemäße Abwicklung wurde am Samstag wieder aufgenommen, und es gab keine weiteren Beeinträchtigungen. Um die Verzögerungen aufzuholen, durften Maschinen bis 2.00 Uhr starten und die ganze Nacht landen, was von fünf Flugzeugen genutzt wurde. Die Bodenoperationen blieben ungestört, während die Polizei, ausgestattet mit einem Hubschrauber, nach dem Flugobjekt suchte. Ein Zeuge hatte die Drohne gegen 20.00 Uhr gemeldet. Trotz einer sofortigen Suche durch die Polizei konnte das Gerät nicht mehr lokalisiert werden, weshalb das Luftfahrbundesamt eingeschaltet wurde, um weitere Informationen zu erhalten.
Insgesamt wurden einige Flüge aus Stockholm, Antalya, Helsinki und London nach Berlin umgeleitet. Der Flughafenverband ADV hat die Vorfälle als „sicherheitspolitischen Weckruf“ bezeichnet und fordert eine Verbesserung der Drohnenabwehr. Die Anzahl der Drohnenzwischenfälle hat in den letzten Jahren zugenommen. Bis Ende August 2023 wurden 144 Behinderungen registriert, im Vorjahr waren es 113. Drohnen sind in einem Radius von 1,5 Kilometern um Flughäfen verboten, und Verstöße werden als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr geahndet.
Drohnenvorfälle im Fokus der Forschung
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat aktuelle Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Drohnensichtungen in der Nähe von Flughäfen veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit dem Luftfahrt-Bundesamt (LBA) wurden im vergangenen Jahr Daten zu 118 Störfällen analysiert, von denen neun zu Unterbrechungen des Flugverkehrs führten. Diese Vorfälle verursachten wirtschaftliche Schäden von rund 500.000 Euro. Die durchschnittliche Dauer der Vollsperrungen betrug 32 Minuten; in einem besonders gravierenden Fall war der Flugverkehr über eine Stunde lang unterbrochen.
Obwohl keine Flugausfälle aufgrund der Drohnenvorfälle registriert wurden, entstanden den Fluggesellschaften zusätzliche Kosten durch erhöhten Treibstoffverbrauch und zusätzliche Landegebühren. Die DLR-Chefin Anke Kaysser-Pyzalla hat die Notwendigkeit hervorgehoben, Drohnensichtungen an Flughäfen präziser zu dokumentieren, um operative Folgen und wirtschaftliche Auswirkungen frühzeitig zu erkennen. Auch die Dokumentationspraxis im deutschen Luftraum sei derzeit uneinheitlich.
Internationale Drohnensichtungen und ihre Konsequenzen
Im Oktober kam es in München zu zahlreichen Flugausfällen, als eine Drohnensichtung mehrere Tausend Passagiere betroffen machte. Nicht nur in Deutschland haben Drohnenvorfälle Auswirkungen auf den Luftverkehr. In Dänemark und Norwegen gab es im September mehrere Vorfälle, die zur Schließung von Flughäfen führten. Der schwerwiegendste Zwischenfall ereignete sich im Dezember 2018 am Flughafen London-Gatwick, wo der Betrieb für 33 Stunden eingestellt und ein wirtschaftlicher Schaden von etwa 100 Millionen Euro verzeichnet wurde.
Der steigende Trend der Drohnenvorfälle signalisiert die Notwendigkeit, in den Bereichen Sicherheit und Infrastruktur investiv zu werden. Der Flughafenverband ADV hat klargemacht, dass der Vorfall am BER ein Anstoß für umfassendere Maßnahmen sein sollte, um die Sicherheit des Luftverkehrs zu gewährleisten. Angesichts der Entwicklungen wird von allen Beteiligten gefordert, an einer besseren Überwachung und Abwehr von Drohnen zu arbeiten, um zukünftige Störungen zu vermeiden.