Kostenexplosion und Verzögerungen: Tegel-Campus der BHT bleibt ungewiss!
Der Umzug der Berliner Hochschule für Technik nach Tegel verzögert sich bis 2035, Kosten steigen auf 833 Millionen Euro.

Kostenexplosion und Verzögerungen: Tegel-Campus der BHT bleibt ungewiss!
In Berlin stehen bedeutende Veränderungen an, die den Umzug der Berliner Hochschule für Technik (BHT) nach Tegel betreffen. Die lang erwarteten Sanierungsarbeiten am ehemaligen Terminal A des alten Flughafens Tegel verzögern sich erheblich und werden nun voraussichtlich bis 2035 andauern. Ursprünglich war ein Abschluss der Arbeiten für 2030 angestrebt worden. Diese Verzögerung wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit knappen Haushaltsmitteln begründet, die eine rechtzeitige Fertigstellung kaum ermöglichen, wie rbb24 berichtet.
Die Kosten für das Projekt, die zunächst bei 450 Millionen Euro lagen, könnten mittlerweile auf bis zu 833 Millionen Euro ansteigen. Eine Einschätzung, die als „Worst Case-Betrachtung“ von einem Sprecher der Senatsverwaltung bezeichnet wurde. Weniger erfreulich ist, dass weder Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) noch die Hochschule selbst im Vorfeld über die neuen Prognosen informiert wurden. Beide erfuhren erst durch eine Medienanfrage des Tagesspiegel von den Änderungen.
Finanzielle Engpässe und verzögerte Planung
Aktuell stehen für die kommenden Jahre nur begrenzte Mittel für den Umbau zur Verfügung. Für das Jahr 2027 sind lediglich 15 Millionen Euro, 2028 rund 20 Millionen Euro und 2029 knapp 40 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Der Großteil der Finanzierung soll erst nach 2030 bereitgestellt werden, was die Unsicherheiten bezüglich des Zeitplans für den Hochschulcampus weiter verstärkt.
Die Enttäuschung über die andauernden Verzögerungen ist spürbar. Vizepräsident Hans Gerber der BHT äußerte scharfe Kritik an der fehlenden strategischen Verlässlichkeit der Pläne. Er plädiert für eine frühere Fertigstellung, da die Pläne für den Tegel-Campus bereits seit 2008 bestehen. Diese langen Vorlaufzeiten verhinderte unter anderem die späte Eröffnung des Flughafens BER sowie die zwischenzeitliche Nutzung des Terminals A als Ankunftszentrum für Geflüchtete.
Optimismus auf langfristigen Erfolg
Dennoch zeigt sich Gerber optimistisch hinsichtlich des langfristigen Wertes des Campus für Berlin. Trotz der erheblichen Herausforderungen und der finanziellen Belastungen für die Stadt sieht er Potenziale, die letztendlich durch die Fertigstellung des Campuses entstehen könnten. Die Sanierung und der Umbau der einstigen Flughafeneinrichtung ist nicht nur ein großer infrastruktureller Schritt, sondern auch ein zentraler Baustein für die zukünftige Bildung in der Hauptstadt, was in Anbetracht der über 800 Millionen Euro an Kosten umso bedeutsamer ist.
Die BHT plant, spätestens 2027 in den neuen Campus in Tegel einzuziehen – ein ehrgeiziges Ziel, angesichts der Umstände, die jedoch, wie viele glauben, dringend notwendig sind, um Berlin als Standort für technische Bildung weiter zu etablieren. Der Weg dorthin bleibt jedoch steinig und aufwendig.