Eröffnung der Ausstellung Frauen im geteilten Deutschland in Spandau!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Eröffnungsfeier der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ am 3. Juli 2025 in der Zitadelle Spandau, Diskussion über Gleichstellung.

Eröffnungsfeier der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ am 3. Juli 2025 in der Zitadelle Spandau, Diskussion über Gleichstellung.
Eröffnungsfeier der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ am 3. Juli 2025 in der Zitadelle Spandau, Diskussion über Gleichstellung.

Eröffnung der Ausstellung Frauen im geteilten Deutschland in Spandau!

Am 3. Juli 2025 wird die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ in der Bastion Kronprinz der Zitadelle Spandau eröffnet. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und bietet eine Gesprächsrunde, die sich mit den Lebenswirklichkeiten von Frauen in Ost- und Westdeutschland auseinandersetzt. Diese Ausstellung wird in Zusammenarbeit zwischen den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sowie dem Kulturamt des Bezirksamts Spandau organisiert und hat das Ziel, Klischees über Frauen beiderseits der Mauer zu hinterfragen und Antworten auf die bestehenden Zuschreibungen und Unterschiede zu finden. Die Ausstellung wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben und unter der Leitung von Kuratorin Clara Marz stehen.

Die Eröffnungsfeier wird von Dr. Carola Brückner, Bezirksstadträtin für Kultur, eröffnet. Es spricht ferner J. Fischer-Rosendahl, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamts Spandau. Zu den Gesprächsteilnehmerinnen gehören unter anderem Dr. Marina Grasse, die erste Regierungsbeauftragte für Gleichstellung in der DDR, sowie Claudia von Gélieu, Politologin und Frauengeschichtsforscherin. Moderiert wird die Veranstaltung von Heike Gerstenberger, die ehemalige Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte von Berlin-Pankow. Interessierte müssen sich zur Veranstaltung anmelden, wenden sich dazu bitte an c.brommer-wierig@ba-spandau.berlin.de.

Frauen im Sozialismus

Die Ausstellung thematisiert die Lebensbedingungen von Frauen im Kontext der deutschen Teilung und illustriert, wie das SED-Regime die Gleichstellung von Mann und Frau propagierte. Klischées der damaligen Zeit werden dabei kritisch beleuchtet. In der DDR erhielten laut histo.de rund 62 Prozent der Frauen im erwerbsfähigen Alter eine Anstellung, was eine höhere Erwerbsquote als in Westdeutschland darstellt. Trotz dieser scheinbaren Gleichstellung standen sie jedoch vor Herausforderungen: Frauen arbeiteten häufig in wenig bezahlten „Frauenberufen“ und hatten mit der Doppelbelastung von Familie und Beruf zu kämpfen.

Das SED-Regime unterstützte zunächst den Aufbau von Mütterberatungsstellen und Kinderkrippen, doch diese Maßnahmen verzögerten sich oft. Im Allgemeinen erlebte die wirtschaftliche Nachfrage nach weiblicher Arbeitskraft eine Förderung, was Frauen in vielen Fällen zu einer Pflicht zur Erwerbstätigkeit führte. So wurden Sozialleistungen für Hausfrauen gestrichen, um sie zur Erwerbsarbeit zu motivieren.

Historische Perspektive

Die Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau ist nicht neu. Die Geschichte der Frauenrechte in Deutschland reicht bis in die Zeit der Französischen Revolution zurück, als erste Frauenclubs gegründet wurden. Diese frühen Bewegungen forderten Gleichheit und das Frauenwahlrecht, wie uni-bielefeld.de dokumentiert. Im Verlauf der Geschichte erlangten Frauen schrittweise Rechte, wie das aktive und passive Wahlrecht 1918 und die Einführung des Mutterschutzgesetzes 1952.

Ende des 20. Jahrhunderts, insbesondere nach der Wiedervereinigung 1990, wurden gesetzliche Regelungen für die Gleichstellung von Frauen vereinheitlicht. In der Zeit nach der Wende können Frauen in Deutschland auf viele Errungenschaften zurückblicken, die den Weg zu einer besseren gesellschaftlichen Stellung ebneten.

Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ zielt darauf ab, diese wichtigen historischen Entwicklungen sichtbar zu machen und die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in Ost und West zu beleuchten. Die Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit bleibt auch heute ein zentrales gesellschaftliches Thema.