Entwarnung in Lichtenberg: Amerikanische Faulbrut erfolgreich bekämpft!

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Lichtenberg hebt Maßnahmen gegen Amerikanische Faulbrut auf: Alle Bienenvölker nach Untersuchungen ohne Krankheitsbefund.

Lichtenberg hebt Maßnahmen gegen Amerikanische Faulbrut auf: Alle Bienenvölker nach Untersuchungen ohne Krankheitsbefund.
Lichtenberg hebt Maßnahmen gegen Amerikanische Faulbrut auf: Alle Bienenvölker nach Untersuchungen ohne Krankheitsbefund.

Entwarnung in Lichtenberg: Amerikanische Faulbrut erfolgreich bekämpft!

Die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht Lichtenberg in Berlin hat positive Neuigkeiten zu vermelden. Am Freitag, dem 06. Juni 2025, wurden die zuvor erlassenen Allgemeinverfügungen zu den Ausbrüchen der Amerikanischen Faulbrut (AFB) aufgehoben. Diese Entscheidung folgt nach intensiven Beprobungen aller bekannten Bienenvölker und Standorte in den betroffenen Gebieten, welche durchweg negative Befunde auf den Erreger Paenibacillus larvae zeigten. Die Aufhebung der Maßnahmen war ein langersehnter Schritt für die Imker in der Region.

Der erste Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut wurde bereits am 14. August 2023 im Berliner Bezirk Lichtenberg amtstierärztlich bestätigt. Um weiteren gesundheitlichen Schäden vorzubeugen, wurden tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügungen erlassen. Ein Jahr später, am 01. September 2024, mussten die Maßnahmen aufgrund eines zusätzlichen Verdachtsfalls, der sich nördlich des ursprünglichen Gebiets ereignete, ausgeweitet werden. In diesem Verdachtsgebiet trat ein Bienenstand mit unklarer klinischer Symptomatik auf, der letztlich festgestellt wurde, aber keine eindeutige amtliche Bestätigung eines weiteren Ausbruchs zuließ.

Hintergrund zur Amerikanischen Faulbrut

Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakterielle Brutkrankheit der Honigbienen, verursacht durch das Bakterium Paenibacillus larvae. Diese Krankheit ist in Deutschland und Österreich anzeigepflichtig; in der Schweiz besteht eine Meldepflicht. AFB belastet vor allem die Larven, die durch das Bakterium zersetzt werden, wodurch sie zu einer zähen, braunen Substanz mutieren. Erwachsene Bienen sind nicht von der Krankheit bedroht, jedoch kann der Pest durch kontaminierte Honig- oder Wabenmaterialien in gesunde Völker gelangen, was die Verbreitung der Infektion begünstigt.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 72 AFB-Ausbrüche registriert, während in Österreich im Jahr 2023 31 Fälle festgestellt wurden. Bei einem Ausbruch wird ein Sperrbezirk mit mindestens einem Kilometer Radius um den betroffenen Bienenstand eingerichtet. Umso wichtiger ist es, dass Imker regelmäßig Futterkranzproben durchführen, um mögliche AFB-Belastungen frühzeitig zu erkennen. Sporen allein garantieren noch keinen Ausbruch; erst das Zusammentreffen von klinischen Symptomen und Erregernachweisen führt zu einer amtlichen Feststellung der Krankheit.

Regelungen und Maßnahmen zur Bekämpfung

Gemäß der Bienenseuchen-Verordnung (BienSeuchV) sind spezifische Maßnahmen geregelt, die im Verdachtsfall oder nach einer Feststellung der Seuche ergriffen werden müssen. Imker sind verpflichtet, Verdachtsmomente, wie zum Beispiel unregelmäßige Brutnester oder den typischen knochenleimartigen Geruch, umgehend dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Dies betrifft sowohl die Stadtverwaltung als auch das Landratsamt, die für die Durchführung der erforderlichen Untersuchungen zuständig sind.

Die Bekämpfung von AFB hat sich im Laufe der Jahre verändert. Früher war die Entsorgung aller betroffenen Völker der gängige Weg, während heute bevorzugt Kunstschwarmverfahren und Beutendesinfektion eingesetzt werden. Imker sind auch berechtigt, ihre Bienenvölker durch amtlich bestellte Bienensachverständige untersuchen zu lassen, um bei Verdacht auf Erkrankungen schnell handeln zu können.

Auf der positiven Seite wurde kürzlich in den USA eine Impfung gegen Paenibacillus larvae zugelassen, die die Sterblichkeit von Larven um 30 bis 50 % reduzieren kann. Dies stellt einen Fortschritt in der Bekämpfung dieser gefährlichen Bienenseuche dar, die durch Sporen mit einer Lebensdauer von über 50 Jahren in der Umwelt eine spezifische Herausforderung für die Imkerei darstellt.

Die Entwicklungen in Lichtenberg, die Dank umfassender Untersuchungen und präventiver Maßnahmen erreicht wurden, geben Anlass zur Hoffnung für die Bienenhaltung, sowohl in Berlin als auch darüber hinaus.