Ergreifende Ausstellung in Potsdam: Schicksale sowjetischer Häftlinge ontdekken

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Erfahren Sie mehr über die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam, die die Schicksale politischer Häftlinge zwischen 1945 und 1952 beleuchtet.

Erfahren Sie mehr über die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam, die die Schicksale politischer Häftlinge zwischen 1945 und 1952 beleuchtet.
Erfahren Sie mehr über die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam, die die Schicksale politischer Häftlinge zwischen 1945 und 1952 beleuchtet.

Ergreifende Ausstellung in Potsdam: Schicksale sowjetischer Häftlinge ontdekken

Die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 in Potsdam ist ein zentraler Ort zur Erinnerung an die Opfer politischer Verfolgung in beiden deutschen Diktaturen. Wie rbb24 berichtet, widmet sich die aktuelle Ausstellung mit dem Titel „Das graue Elend von Potsdam“ Schicksalen von Menschen, die zwischen 1945 und 1952 in sowjetischer Haft waren. Hierbei wurden zehntausende Menschen vom sowjetischen Geheimdienst inhaftiert, während die Gedenkstätte selbst als geheimes Untersuchungsgefängnis für politische Häftlinge diente.

Insbesondere die Biografie von Jochen Stern steht im Fokus der Ausstellung. Er wurde am 14. Oktober 1947 verhaftet und verbrachte 378 Tage unter unmenschlichen Bedingungen in Untersuchungshaft. Er berichtete von massiver körperlicher Misshandlung und extremen Haftbedingungen. Laut der Ausstellung, die am 27. September 2025 eröffnet wurde und bis zum 12. Juli 2026 zu sehen ist, illustrieren 26 Biografien die vielfältigen Schicksale der inhaftierten Personen. Stern wurde 1954 durch eine Amnestie in die Bundesrepublik Deutschland entlassen und gewann später als Schauspieler und Schriftsteller an Einfluss.

Die Rolle der Lindenstraße in der Geschichte

Historisch betrachtet, diente das Gebäude in der Lindenstraße nicht nur als Gefängnis unter sowjetischer Herrschaft. Im Volksmund bekannt als „Lindenhotel“, war es ursprünglich zwischen 1734 und 1737 als „Großes Holländisches Haus“ erbaut worden. Während der NS-Zeit wurde es als Untersuchungsgefängnis für politische Häftlinge genutzt. Nach dem Krieg übernahm der sowjetische Geheimdienst NKWD/MGB und später die Staatssicherheit der DDR die Räumlichkeiten, was die traurige Historie des Ortes weiter verstärkte. Bis 1989 waren zwischen 6000 und 7000 Menschen dort inhaftiert, oft wegen vermeintlicher Spionage oder Meinungsfreiheit, wie auf Wikipedia dokumentiert.

Zusätzlich beschreibt die Bundeszentrale für politische Bildung die systematische Nutzung sowjetischer Sonderhaftanstalten in Deutschland nach 1945 und die oft brutalen Bedingungen, unter denen die Gefangenen zu leiden hatten. Die Haftbedingungen waren durch unzureichende Ernährung und ungenügende medizinische Versorgung geprägt. Zwischen 1945 und 1950 starben etwa 43.035 Häftlinge, viele an Nahrungsmangel und Krankheiten.

Gedenkveranstaltungen und aktuelle Relevanz

Die Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 hat sich seit 2007 der Aufgabe verschrieben, diese dunkle Geschichte aufzuarbeiten und ein Bewusstsein für die Geschehnisse zu schaffen. Die laufende Ausstellung wird von Zeitzeugengesprächen, Lesungen und Führungen begleitet. Die Geschichte sowjetischer Haftstellen ist nicht nur ein Kapitel der deutschen Vergangenheit, sondern ein Mahnmal für die gegenwärtige Gesellschaft, um die Werte der Menschenrechte und die Notwendigkeit von Freiheit und Demokratie zu betonen.

Jochen Stern, der auch an der Ausstellungseröffnung teilnahm, repräsentiert eine von vielen Stimmen, die auf die Ungerechtigkeiten hinweisen, die in diesem historischen Kontext geschehen sind. Seine distanzierte Haltung zu seinen Erlebnissen mag die Komplexität und den Schmerz seiner Erinnerungen widerspiegeln, die durch die Ausstellung auf eindringliche Weise beleuchtet werden.