Dunkle Tage: Neue Ausstellung in Reinickendorf thematisiert Geschichte

Eröffnung der Ausstellung „Tales of the Dark Days“ am 16. September 2025 in Berlin. Thematisierung von Trauma und Identität. Eintritt frei.

Eröffnung der Ausstellung „Tales of the Dark Days“ am 16. September 2025 in Berlin. Thematisierung von Trauma und Identität. Eintritt frei.
Eröffnung der Ausstellung „Tales of the Dark Days“ am 16. September 2025 in Berlin. Thematisierung von Trauma und Identität. Eintritt frei.

Dunkle Tage: Neue Ausstellung in Reinickendorf thematisiert Geschichte

Am Dienstag, den 16. September 2025, um 18.30 Uhr, wird die Ausstellung „Tales of the Dark Days“ in der GalerieETAGE im Museum Reinickendorf eröffnet. Bezirksstadtrat Harald Muschner wird die Gäste begrüßen und sie in die Arbeiten von sechs bemerkenswerten Künstlerinnen und Künstlern einführen. Diese Ausstellung widmet sich den Traumata der deutschen, israelischen und jüdisch-deutschen Geschichte und thematisiert, wie diese dunklen Tage Identitäten und Gesellschaften prägen. Im Mittelpunkt stehen die Werke folgender Künstler: Merav Kamel, Halil Balabin, Julia Kissina, Shira Orion, Cornelia Renz und Zvi Tolkovsky. Diese Künstler kommen aus verschiedenen Hintergrundgeschichten, was der Ausstellung zusätzliche Tiefe verleiht.

Die Werke zeigen unterschiedliche Perspektiven und Interpretationen der historischen Erfahrungen. Mit ihrem kreativen Schaffen tragen die Künstler zur Diskussion über die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart bei. Die Ausstellung wird durch eine Reihe von Veranstaltungen unterstützt, die die Interaktion mit dem Publikum fördern und einen tieferen Einblick in die Themen der Ausstellung bieten.

Begleitende Veranstaltungen

Das Programm beinhaltet mehrere Events, die das Ausstellungserlebnis bereichern. Dazu zählen:

  • 25. September 2025, 18 Uhr: Artist Talk
  • 8. Oktober 2025, 18.30 Uhr: Apéro und Kuratorinnenführung
  • 24. Oktober 2025, 18.30 Uhr: Apéro und Performance von Shira Orion mit Band SET
  • 7. November 2025, 18.30 Uhr: Lesung und Gespräch mit Marko Martin und Norbert Kron zu „Freiheitsaufgaben“
  • 19. November 2025, 18.30 Uhr: Apéro und Kuratorinnenführung

Die Ausstellung ist vom 17. September bis zum 30. November 2025 geöffnet. Besucher können die Galerie von Montag bis Freitag sowie an Sonntagen zwischen 9 und 17 Uhr kostenlos besuchen. Geschlossen bleibt die Ausstellung an gesetzlichen Feiertagen und Samstagen. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite kunst-reinickendorf.de oder telefonisch unter 030/90294-6452.

Ein Blick auf die deutsche Kunstgeschichte

Diese Ausstellung steht im Kontext einer breiteren Diskussion über die Rolle jüdischer Künstler in der deutschen Kultur. Historisch wurden viele talentierte Kreative wie Rudolf Levy, der 1885 in Stettin geboren wurde, nach 1933 aufgrund zunehmender antisemitischer Angriffe aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Levy hatte bei Henri Matisse studiert und später dessen Akademie geleitet. Trotz seiner künstlerischen Erfolge fand Levy im Exil in Florenz keine Anerkennung und starb dort unter tragischen Umständen. Diese Thematik, wie es jüdische Kreative im deutschen Kunstkanon erging, bleibt eine wichtige Auseinandersetzung, wie Spiegel beschreibt.

Die Retrospektive „Rudolf Levy (1875 – 1944). Magier der Farbe“ ist derzeit im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zu sehen und zeigt, wie relevant die Geschichte dieser Künstler auch heute bleibt. Die Frage nach dem Erbe und der Erinnerung an jüdische Künstler ist ein zentrales Thema in der Diskussion über die Identität der deutschen Kunst.