Berlin startet große Offensive: Kreislaufwirtschaft für die Zukunft!
Berlin plant den Übergang zur Kreislaufwirtschaft bis Frühjahr 2026, um ressourcenschonend zu wirtschaften und Abfälle zu vermeiden.

Berlin startet große Offensive: Kreislaufwirtschaft für die Zukunft!
Am 16. September 2025 hat die Stadt Berlin einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft angekündigt. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) plant den Übergang zur Kreislaufwirtschaft, auch bekannt als „Circular Economy“. Ziel dieses Vorhabens ist es, ressourcenschonender zu wirtschaften und die Stadt als Vorreiter bei der Abfallvermeidung zu positionieren. Um diese Strategie zu entwickeln, arbeitet die SenMVKU mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter die Berliner Zero Waste Agentur (ZWA) sowie Beratungsunternehmen wie EY Consulting GmbH und das Deutsche Institut für Urbanistik (difu).
Um die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Prozess einzubeziehen, sind zwischen Herbst 2025 und Frühjahr 2026 verschiedene Dialogformate vorgesehen. Diese sollen eine niedrigschwellige Online-Beteiligung ermöglichen, sodass alle Interessierten ihre Perspektiven einbringen können. Umweltsenatorin Ute Bonde betonte die große Bedeutung der Kreislaufwirtschaft, die weit über das Abfallmanagement hinausgeht. In diesem Zusammenhang sollen Produkte nicht nur recycelt, sondern auch lange genutzt, repariert und wiederverwendet werden.
Ziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie
Im Rahmen des Strategieprozesses sollen mehrere Themen behandelt werden, darunter die zirkuläre Transformation der Berliner Wirtschaft und der ressourcenschonende Konsum. Außerdem wird eine Analyse der Wertschöpfungsketten, insbesondere im Bauwesen, durchgeführt. Die Festlegung priorisierter Handlungsfelder und Umsetzungsmechanismen ist ebenfalls Teil der Strategie. Diese Initiativen ergänzen das bestehende „Abfallwirtschaftskonzept für Siedlungs- und Bauabfälle sowie Klärschlämme 2020–2030 (Zero Waste Strategie) des Landes Berlin“.
Die Notwendigkeit, effiziente Methoden zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung zu entwickeln, wird nicht nur von Berlin erkannt, sondern zieht sich durch zahlreiche Initiativen auf nationaler Ebene. Der Bundesumweltministerin Steffi Lemke veranstaltete vier Dialogformate, um die Nationale Kreislaufwirtschaftstrategie weiter zu entwickeln. Verschiedene Stakeholder, darunter Vertreter der Wirtschaft und Umweltverbände, waren in die Diskussionen eingebunden. Die Ergebnisse dieser Dialoge werden in einen Strategieentwurf einfließen, der im Juni 2024 veröffentlicht werden soll.
Vorteile der Kreislaufwirtschaft
Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere für Unternehmen. Sie können durch die Wiederverwendung von Rohstoffen betriebliche Kosten senken und Risiken von Lieferengpässen reduzieren. Zudem steigt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, was Unternehmen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im Hinblick auf ihr öffentliches Image stärken kann. Der Europäische Green Deal unterstützt diesen Wandel, indem er die Entwicklung regenerativer Wirtschaftssysteme vorantreibt.
Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, kann das 9-R-Framework im Unternehmen angewendet werden. Es umfasst Schritte wie Vermeidung (Refuse), Umdenken (Rethink) und das Wiederverwerten (Recycle) von Materialien. Die Implementierung der Kreislaufwirtschaft erfordert eine sorgfältige Analyse der Wertschöpfungsketten und die Planung konkreter Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern und den Druck auf natürliche Ressourcen zu verringern.
Die in Berlin entstehenden Strategien und Initiativen sind ein entscheidender Bestandteil der allgemeinen Bemühungen in Deutschland und Europa, die Abfallwirtschaft sinnvoll zu transformieren und ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem zu etablieren.