Gedenkstätte Treptow: Erinnern oder Instrumentalisieren? Diskussionsrunde!

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Am 25.10.2025 findet am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin eine Führung zur Geschichte und Erinnerungskultur statt.

Am 25.10.2025 findet am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin eine Führung zur Geschichte und Erinnerungskultur statt.
Am 25.10.2025 findet am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin eine Führung zur Geschichte und Erinnerungskultur statt.

Gedenkstätte Treptow: Erinnern oder Instrumentalisieren? Diskussionsrunde!

Am 25. Oktober 2025 findet eine bedeutende Veranstaltung am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin statt. Zwischen 13:00 und 15:30 Uhr wird eine Führung über das Gelände des Friedhofs organisiert, die in Kooperation mit Memorial Deutschland durchgeführt wird. Diese Führung thematisiert auf vielfältige Weise die Beziehung zwischen triumphaler Inszenierung und dem Gedenken an die Toten.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Von der Geschichte zur Gegenwart – Orte der historischen und politischen Bildungsarbeit in Treptow-Köpenick“, die auch einen interaktiven Austausch über eigene Interpretationen und Sichtweisen ermöglicht. Die Thematisierung umfasst wichtige Aspekte wie die Phasen des privaten und staatlichen Erinnerns im sowjetischen sowie im postsowjetischen Raum und beleuchtet die politischen Rahmenbedingungen zur Zeit der Entstehung des Ehrenmals.

Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park

Das Sowjetische Ehrenmal, ein Wahrzeichen Berlins, wurde im Mai 1949 auf Weisung der Sowjetischen Militäradministration vollendet. Es ehrt die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee, von denen über 7.000 an diesem Ort bestattet sind. Die Anlage umfasst eine beeindruckende Kolossalstatue mit einer Höhe von 30 Metern, einschließlich des Sockels und Hügels, und gehört zu den zentralen Sowjetischen Ehrenmalen in Berlin, neben anderen in Schönholzer Heide, Tiergarten und Bucher Schlosspark.

Die Gestaltung des Denkmals ging aus einem Wettbewerb hervor, bei dem 33 Entwürfe eingereicht wurden. Architekt Jakow B. Belopolski, Bildhauer Jewgeni Wutschetitsch und Maler Alexander A. Gorpenko waren für die Ausführung verantwortlich. Die bedeutende Skulptur „Der Befreier“ von Wutschetitsch ist 12 Meter hoch und wiegt 70 Tonnen. Auch Flammenschalen, die 1948 gefertigt wurden, zieren das Gelände.

Erinnerungskultur und Gedenktage

Die Gedenkstätte hat im Laufe der Jahrzehnte eine zentrale Rolle bei Massenveranstaltungen und Staatsritualen eingenommen und war Schauplatz einer bemerkenswerten Massendemonstration gegen Neonazis im Januar 1990. Auch die jährliche Gedenkkundgebung am 9. Mai zieht viele Menschen an, nicht zuletzt, um den 70. Jahrestag des Kriegsendes im Jahr 2015 zu commemorieren, bei dem 10.000 Menschen teilnahmen.

In der heutigen Zeit wird der Ort zunehmend auch im Kontext des Krieges gegen die Ukraine instrumentalisierte. Dies wirft Fragen über die Relevanz der Erinnerungskultur auf, die nicht nur emotional, sondern auch rational und auf Fakten basierend sein sollte. Der Umgang mit Geschichte und die Herausforderungen der Gegenwart, wie die Integration von geflüchteten Menschen und die Auseinandersetzung mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, bleiben Themen von hoher gesellschaftlicher Bedeutung.

Für die bevorstehende Veranstaltung am 25. Oktober 2025 wird darauf hingewiesen, dass Personen mit rechtsextremen Verbindungen den Zutritt verwehrt oder ausgeschlossen werden können. Dieser Schritt ist Teil eines größeren Bestrebens, den Ort als einen Platz der Bildung und des respektvollen Gedenkens zu erhalten, um die Lehren aus der Geschichte für die heutige Gesellschaft zu bewahren.