Bahnausbau zwischen Brandenburg und Mecklenburg: Der lange Weg zur Beach-Connection!

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern planen Ausbau der Bahnverbindungen, um den Regionalverkehr bis 2034 zu verbessern.

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern planen Ausbau der Bahnverbindungen, um den Regionalverkehr bis 2034 zu verbessern.
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern planen Ausbau der Bahnverbindungen, um den Regionalverkehr bis 2034 zu verbessern.

Bahnausbau zwischen Brandenburg und Mecklenburg: Der lange Weg zur Beach-Connection!

Am 13. August 2025 haben die beiden Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung des Schienenverkehrs in der Region unternommen. Ein neues Gutachten, das von den Verkehrsministern Detlef Tabbert und Wolfgang Blank präsentiert wurde, schlägt zwei Varianten für den Ausbau der Bahnverbindungen vor. Das aktuell wichtigste Projekt bezieht sich auf den Bereich zwischen Meyenburg (Prignitz) und Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern), der als eines der größten Gebiete Deutschlands ohne Bahnanbindung gilt.

Im Fokus der Untersuchung stehen die Bahnstrecken zwischen Neustadt (Dosse), Kyritz, Pritzwalk und Güstrow sowie die „Mecklenburgische Südbahn“ mit Parchim, Malchow und Waren (Müritz). Die erste Ausbau-Variante sieht eine Geschwindigkeit von 80 km/h vor und würde Kosten in Höhe von 248 Millionen Euro verursachen, wovon Brandenburg 87 Millionen Euro tragen müsste. Die zweite Variante hingegen plant eine Geschwindigkeit von 160 km/h, die über 650 Millionen Euro kosten würde, wovon Brandenburg anteilig 260 Millionen Euro übernehmen müsste.

Wirtschaftliche Überlegungen und Potenzialanalyse

Das Gutachten empfiehlt die wirtschaftlichere 80-km/h-Option. Diese Maßnahme hätte das Potenzial, die bestehende Regionalexpress-Linie 5 aus Berlin an die Ostsee zu entlasten und die Mobilität für Pendler, Unternehmen und Touristen zu erleichtern. Eine Potenzialanalyse hat gezeigt, dass die Nachfrage für einen direkten Regionalexpress von Berlin nach Rostock hoch wäre. Die Behörden prüfen derzeit die nächsten Schritte zur Realisierung dieser Option, wobei auch eine Mischvariante in Betracht gezogen wird.

Die Länder erwarten, dass das Thema bei einer gemeinsamen Kabinettssitzung im September behandelt wird. Der geplante Zeitrahmen für die Realisierung und Inbetriebnahme der Strecken erstreckt sich ab Januar 2034 bis voraussichtlich Dezember 2037.

Herausforderungen und Finanzierung

Der Zustand der bestehenden Schieneninfrastruktur zeigt sich als problematisch. Schienen, Schwellen und Bahnübergänge sind stark sanierungsbedürftig. Neben den geplanten Ausbauprojekten fordern die Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin bereits seit Oktober 2022 den Erhalt und Ausbau der Regionalbahnlinien 73 und 74. Aktuell gibt es nur einen Wochenend-Verkehr nach Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern, der die Notwendigkeit einer dauerhaften Verbindung bis nach Güstrow unterstreicht.

Die langfristige finanzielle Absicherung des Betriebs hängt von einer Erhöhung der Mittel für den Schienenpersonennahverkehr ab. Der Bund könnte maximal 75 % der Baukosten übernehmen, während die Planungskosten von den Ländern getragen werden müssen. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da der Staat bereits in der Vergangenheit umfangreiche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur getätigt hat. Für 2023 sind allein im Straßenverkehr Investitionen von rund 8,47 Milliarden Euro eingeplant.

Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist entscheidend für das wirtschaftliche Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, das die größte Verkehrsinfrastruktur in Europa besitzt. Dennoch bleibt die Schieneninfrastruktur stark sanierungsbedürftig. Im Jahr 2024 sind Investitionen in die Infrastruktur der Deutschen Bahn auf 16,4 Milliarden Euro erhöht worden, um den langfristigen Anforderungen gerecht zu werden.