Berlin AktuellHilfsorganisationHungerSozialesSpendenSudan

Über 18 Millionen Menschen leiden im Sudan an akutem Hunger: Appell an die internationale Gemeinschaft

Seit Ausbruch des Konflikts zwischen den sudanesischen Streitkräften und den paramilitärischen Rapid Support Forces vor einem Jahr hat sich die Situation für die Menschen aus dem Sudan dramatisch verschlechtert. Rund 18 Millionen Menschen leiden an akutem Hunger, die historisch höchste Zahl während der Erntezeit. Über 8,5 Millionen Menschen wurden vertrieben, mehr als 25 Millionen Menschen im Sudan und in den Nachbarländern Tschad und Südsudan benötigen dringend humanitäre Hilfe. Aktion gegen den Hunger warnt vor einer drohenden Hungersnot und appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Menschen im Sudan nicht zu vergessen und ausreichend humanitäre Mittel bereitzustellen.

Die Eskalation des Konflikts hat zu erheblichen Schäden in der Infrastruktur geführt. Im ganzen Land wurden Märkte, Produktions- und Verarbeitungsstätten für Nahrungsmittel sowie die Wasserinfrastruktur und Gesundheitseinrichtungen zerstört und geplündert. Es gab rund 300 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen, bei denen 61 Mitarbeitende getötet wurden. Diese Angriffe beeinträchtigen den Zugang der Zivilbevölkerung zu Nahrung und Gesundheitsleistungen.

Besorgniserregend ist auch der Anstieg sexualisierter und geschlechterspezifischer Gewalt: Es gibt zahlreiche Berichte über Vergewaltigungen, Entführungen und Zwangsverheiratungen von Frauen und Mädchen.

Der Krieg im Sudan hat zur aktuell größten Geflüchtetenkrise weltweit geführt. Mehr als 8,5 Millionen Menschen wurden vertrieben, wovon etwa 6,5 Millionen Binnenvertriebene sind. Rund 2 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflohen. Schätzungsweise rund 600.000 Menschen sind seit Beginn des Konfliktes in den Tschad geflüchtet. Das Land selbst befindet sich in einer Ernährungskrise, und die Mittel für humanitäre Hilfe sind knapp.

Zum Jahrestag am 15. April findet eine internationale Geberkonferenz für den Sudan und die Nachbarländer in Paris statt. Aktion gegen den Hunger appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Finanzierung der dringend benötigten humanitären Hilfe sicherzustellen. Bisher sind nur 5 Prozent der benötigten Mittel eingegangen.

Siehe auch  Aktuelle Verkehrsinfos A4, A13 und A72: Sperrungen und Umleitungen, Chemnitz-Mitte, Dresden, Hof

Aktion gegen den Hunger ist im Sudan und in den Nachbarländern Tschad und Südsudan tätig. Unsere Teams im Sudan arbeiten trotz der anhaltenden konfliktbedingten Herausforderungen weiter. Aktuell sind wir an 11 Orten in den Staaten Weißer Nil, Blauer Nil, Südkordofan und Zentral-Darfur präsent. Zwischen April und Dezember 2023 erreichte Aktion gegen den Hunger fast 500.000 Menschen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Lebensgrundlagen, Wasser- & Sanitärversorgung, Hygiene, Gleichstellung und Schutz.

Im Tschad ist Aktion gegen den Hunger seit 1981 tätig. Die Teams arbeiten in den Provinzen N'Djamena und Logone Oriental, Bahr El Gazal, Lake, Kanem, Ouaddai und Sila und führen Projekte in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, psychische Gesundheit und psychosoziale Betreuung, Wasser, Hygiene, Abwasserentsorgung, Ernährungssicherheit und Existenzsicherung durch. Im Jahr 2023 haben unsere Teams insgesamt 771.259 Menschen im Land erreicht.

Seit dem Ausbruch der Gewalt im Sudan sind mehr als 600.000 Menschen in den Südsudan geflohen. Auch hier leistet Aktion gegen den Hunger humanitäre Hilfe.

Die Finanzierung der dringend benötigten humanitären Hilfe für den Sudan und die Nachbarländer wird bei einer internationalen Geberkonferenz am 15. April in Paris diskutiert. Bisher sind nur 5 Prozent der benötigten Mittel eingegangen. Aktion gegen den Hunger appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Finanzierung sicherzustellen und den Zugang für humanitäre Organisationen zu den betroffenen Gemeinschaften zu gewährleisten.

Tabelle:
```
| Anzahl akut hungernder Menschen | 18 Millionen |
| Anzahl vertriebener Menschen | über 8,5 Millionen |
| Anzahl Menschen, die dringend humanitäre Hilfe benötigen | über 25 Millionen |
| Anzahl Kinder, die akut unterernährt sind | 2,9 Millionen |
| Anzahl Kinder unter fünf Jahren, die an schwerer akuter Mangelernährung leiden | 730.000 |
| Anzahl Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen | rund 300 |
| Anzahl getöteter Mitarbeiter bei Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen | 61 |
| Anzahl geflüchteter Menschen (insgesamt) | über 8,5 Millionen |
| Anzahl Binnenvertriebener Menschen | etwa 6,5 Millionen |
| Anzahl geflüchteter Menschen im Tschad | rund 600.000 |
| Anzahl erreichter Menschen durch Aktion gegen den Hunger im Sudan (April-Dezember 2023) | fast 500.000 |
| Anzahl erreichter Menschen durch Aktion gegen den Hunger im Tschad (2023) | 771.259 |
| Anzahl geflüchteter Menschen im Südsudan seit Ausbruch der Gewalt im Sudan | über 600.000 |
```

Siehe auch  Jetzt online: Berliner Meldebescheinigung beantragen - unkompliziert und kostenfrei

Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 55 Ländern und Regionen aktiv ist und über 28 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.990 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen. Spendenkonto: IBAN: DE93 3702 0500 0001 3777 01, BIC: BFSWDE33XXX, Bank für Sozialwirtschaft.



Quelle: Aktion gegen den Hunger gGmbH / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Adblock erkannt!

Adblocker speichern und verwenden Ihre personenbezogenen Daten und verkaufen diese u.U. an Dritte weiter. Schalten Sie in Ihrem und unserem Interesse den Adblocker aus. Keine Angst, wir verwenden keine Popups oder Umleitungen. Ein paar kleine, unauffällige Banner finanzieren uns einen Kaffee. Sonst gibt's hier keine Werbung.