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Ratgeber: Tipps für Bauherren bei steigenden Bauinsolvenzen

Steigende Bauinsolvenzen: Tipps für Bauherren in der Krise

Immer mehr Bauherren stehen vor der Herausforderung, dass ihre Baufirma Insolvenz angemeldet hat. Diese erschreckende Nachricht kann zu Verzweiflung führen, insbesondere wenn man sich mitten im Bau seines Traumhauses befindet. Der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) hat nun einen Ratgeber veröffentlicht, der praxisnahe Tipps bietet, um in dieser schwierigen Situation handlungsfähig zu bleiben und finanzielle Verluste zu minimieren.

Die steigende Anzahl von Insolvenzen bei Bauunternehmen in den letzten Monaten erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens der Bauherren. Dies betrifft insbesondere private Bauherren, die oft große Summen in ihr Bauprojekt investieren. Um frühzeitig auf Anzeichen einer drohenden Insolvenz zu achten, empfiehlt der BSB den Baufortschritt vor Ort genau zu überwachen, idealerweise mit Unterstützung eines unabhängigen Sachverständigen.

Falls sich Hinweise auf eine Insolvenz verdichten, ist eine außerordentliche Kündigung des Bauvertrags möglich. Zusätzlich empfiehlt der BSB verschiedene Strategien, um das Risiko zu verringern. Ein ausgewogener Zahlungsplan, der Überzahlungen und Vorkasse vermeidet, ist dabei besonders wichtig. Abschlagszahlungen sollten zudem dem realen Baufortschritt entsprechen, um Überzahlungen im Falle einer Insolvenz zu vermeiden.

Um die finanzielle Situation des Bauunternehmens vor Vertragsabschluss zu prüfen, können Bauherren eine Creditreform-Wirtschaftsauskunft einholen. Weitere Schutzmaßnahmen umfassen die Einbehaltung einer Fertigstellungssicherheit sowie die Vereinbarung einer Gewährleistungssicherheit. Besonders wichtig ist die Einbehaltung von fünf Prozent der Bausumme, die erst nach Abschluss ausgezahlt werden und auf die ein gesetzlicher Anspruch besteht.

Wenn die Baustelle nicht mehr ausreichend besetzt ist oder die Baumaßnahmen eingestellt werden, sollten Bauherren die Baufirma unverzüglich und schriftlich auffordern, die Arbeiten fortzusetzen. Es ist wichtig, das Fristende genau zu datieren und die Aufforderung per Einwurfeinschreiben zuzustellen. Im Falle einer drohenden Insolvenz sollten Bauherren außerdem Unterstützung durch einen Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht in Anspruch nehmen.

Der Bauherren-Schutzbund e.V. bietet auf seiner Website umfassende Informationen und Ratgeber zum Thema Bauinsolvenz an. Unter www.bsb-ev.de/faq-bauinsolvenz finden Bauherren weiterführende Artikel zur Risikominimierung sowie Kontaktadressen von Fachanwälten.

Steigende Bauinsolvenzen können für Bauherren eine große Herausforderung darstellen. Es ist jedoch möglich, finanzielle Verluste zu minimieren und das Bauprojekt trotz Insolvenz der Baufirma zeitnah fortzusetzen. Mit den Tipps des Bauherren-Schutzbundes können Bauherren handlungsfähig bleiben und ihre Rechte wahren.

Über den Bauherren-Schutzbund

Der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) ist Deutschlands größte gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation für private Bauherren, Immobilienkäufer und Modernisierer. Der BSB bietet umfassende bautechnische und baurechtliche Beratung für Alt- und Neubau und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Wirtschaft.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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