Plagiatsvorwürfe gegen CDU-Politikerin Manja Schreiner Die Plagiatsvorwürfe gegen die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner sorgen für Unruhe in der Politik. Die CDU, als stärkste Kraft im Berliner Abgeordnetenhaus, wird über das weitere Vorgehen entscheiden müssen. Schreiner selbst hat angekündigt, ihren Doktortitel vorerst nicht mehr zu führen und ihre Doktorarbeit überprüfen zu lassen. Manja Schreiner studierte von 1996 bis 2001 Rechtswissenschaften in Rostock und absolvierte anschließend ein Masterstudium in internationalem und europäischem Wirtschaftsrecht. Im Jahr 2005 promovierte sie mit dem Thema "Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht". Zur Zeit ihrer Doktorarbeit war sie 29 Jahre alt und arbeitete als Justiziarin bei einem Kreuzfahrtunternehmen, bevor sie nach Berlin zog. Seit 2012 ist sie Mitglied der Pankower CDU und seit 2019 Landes-Vize. Vor dreieinhalb Monaten wurde sie zur Senatorin ernannt. Plagiatsjäger haben auf dem Portal VroniPlag Wiki mehrere Dutzend Textstellen in Schreiners Arbeit gefunden, die zu beanstanden sind. Die Grünen sehen die Vorwürfe als substanziell an und fordern eine vollständige Aufklärung von Schreiner selbst. Allerdings hat sie bis zur Verkündung des Prüfungsergebnisses kaum noch Möglichkeiten, aktiv zur Aufklärung beizutragen. Der Fall Schreiner ist auch für den gesamten Berliner Senat von Bedeutung, da es bereits der dritte Fall ist, in dem ein amtierendes Regierungsmitglied wegen einer fragwürdigen Doktorarbeit in die Kritik gerät. Die beiden vorherigen Fälle betrafen den Chef der Senatskanzlei, Florian Graf, im Jahr 2012 und die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey im Jahr 2021. Beide mussten ihre Titel niederlegen. Die Aufarbeitung der Vorwürfe gegen Schreiner wird sich jedoch von den bisherigen Fällen unterscheiden, da sie nicht Teil der CDU-Fraktion ist und auch nicht zur Wahl steht. Ihr weiteres Schicksal hängt somit allein vom Wohlwollen ihrer Partei ab. Die SPD, Koalitionspartner der CDU, hat sich bisher nicht offiziell zu dem Fall geäußert und sieht die Personalie Schreiner als Angelegenheit der CDU an. Allerdings wird auch der gesamte Senat damit konfrontiert, dass bereits drei von zwölf Mitgliedern ihren Doktortitel aufgrund von Plagiatsvorwürfen verloren haben. Dies wirft kein gutes Licht auf die wissenschaftliche Integrität des Senats. Derzeit bleibt abzuwarten, wie lange die Überprüfung der Vorwürfe gegen Manja Schreiner dauern wird und welche Konsequenzen daraus resultieren. Für sie selbst steht viel auf dem Spiel, denn ihre politische Zukunft hängt maßgeblich von den Ergebnissen der Untersuchung und dem Rückhalt ihrer Partei ab.
NAG Redaktion
Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.