Tesla plant den Ausbau seiner Fabrik in Grünheide (Oder-Spree), um die größte Autofabrik Deutschlands zu werden. Die Pläne für die Erweiterung der Fabrik sind jetzt öffentlich einsehbar, entweder in den Behörden vor Ort oder im Internet zugänglich. Die Unterlagen umfassen rund 8.000 Seiten mit Plänen, Tabellen, Diagrammen, Gutachten und Korrespondenzen.
Der Ausbau der Fabrik erfolgt in drei Teilschritten. In der ersten Teilgenehmigung geht es um Änderungen an den bestehenden Produktionsanlagen sowie um den Bau von Lagern und einer Batterierecycling-Anlage. Diese Um- und Neubauten sollen bis zur ersten Jahreshälfte 2024 abgeschlossen sein.
Die aktuelle Fabrik ist darauf ausgelegt, 500.000 Elektroautos vom Modell Y zu produzieren. Diese Kapazität wird jedoch noch nicht in diesem Jahr vollständig genutzt. Die zukünftige Fabrik wird in der Lage sein, 1 Million Autos pro Jahr herzustellen, mehr als an jedem anderen Auto-Produktionsstandort in Deutschland.
Darüber hinaus soll die Kapazität für die Produktion von Batterien von 50 auf 100 Gigawattstunden pro Jahr erhöht werden. Das Gelände soll zudem eine Anlage für das Batterierecycling erhalten, um Materialien aus Batteriezellen zurückzugewinnen. Es ist jedoch noch nicht klar, ob in der Fabrik komplette Batterien von Grund auf neu gefertigt werden.
Tesla plant nicht nur, das Modell Y in Grünheide zu produzieren, sondern auch andere Modelle. Es wird vermutet, dass das beliebte Modell 3 ebenfalls dort produziert werden könnte, da es einige Teile mit dem Modell Y teilt. Tesla-Chef Elon Musk hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass Grünheide auch Produktionsort für weitere Modelle werden soll.
Einige Passagen in den öffentlich einsehbaren Unterlagen sind geschwärzt, insbesondere Informationen zu Gefahrenstoffen in den Produktionsschritten. Tesla begründet dies mit dem Schutz personenbezogener Daten sowie Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen. Umweltverbände könnten jedoch Einspruch erheben, da diese Passagen für Außenstehende wie eine Blackbox wirken.
Bis zum 18. August sind die Unterlagen einsehbar und bis zum 18. September können Einwendungen dazu eingereicht werden. Am 23. Oktober findet eine öffentliche Erörterung in der Stadthalle von Erkner statt.