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Streit in Ziesendorf: Protest gegen geplante Flüchtlingsunterkunft im Ex-Coca-Cola-Werk

Ziesendorf kocht: Trotz Einwohnerversammlung und gestaffelter Flüchtlingsunterkunft bleibt die Wut wegen unzureichender Sicherheitskonzepte und überfüllten Schulbussen groß!

Auf einer kürzlich abgehaltenen Einwohnerversammlung in Ziesendorf hat der Landkreis Rostock seine detaillierten Pläne für die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft im örtlichen Gewerbegebiet vorgestellt. Ziel dieser Versammlung war es, für mehr Transparenz zu sorgen und mögliche Vorbehalte abzubauen, so Landrat Sebastian Constien (SPD). Trotz dieser Bemühungen bleibt ein großer Teil der Ziesendorfer skeptisch. Ramon Malchin, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen die Unterkunft, kritisierte weiterhin das Fehlen eines Sicherheitskonzepts. Einige Einwohner machten ihrem Unmut auch bei der Kreistagssitzung am Mittwoch, den 25. September, in Bad Doberan Luft.

Am Rande von Ziesendorf, genauer gesagt im Bürotrakt eines ehemaligen Logistikzentrums, in dem bis 2020 ein Coca-Cola-Werk untergebracht war, plant der Landkreis die Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber. Der Landkreis steht hierzu im Austausch mit dem Eigentümer, der Gemeinde und der Bürgerinitiative. Geplant ist ein Nutzungsvertrag über drei Jahre, wobei die Kapazität schrittweise erhöht werden soll: von anfänglich 75 Bewohnern im ersten Jahr auf 100 im zweiten und schließlich 125 im dritten Jahr.

Kapazität soll gestaffelt erhöht werden

Wie die Sozialdezernentin Anja Kerl bei der Versammlung erklärte, versucht der Landkreis mit dieser gestaffelten Nutzung den Bedenken der Einwohner Rechnung zu tragen: "Unser Bedarf an Unterkünften ist nach wie vor groß. Trotzdem wollen wir hier in Ziesendorf mit der gestaffelten Nutzung auch den Bedenken der Einwohner Rechnung tragen. So kann die Gemeinschaftsunterkunft langsam wachsen." Diese schrittweise Erhöhung der Belegungszahlen einer Unterkunft wird vom Landkreis erstmals praktiziert und gilt als Entgegenkommen gegenüber den Anwohnern.

Die Bürgerinitiative von Ramon Malchin und seinen neun Mitstreitern hat inzwischen realisiert, dass das Projekt nicht mehr verhindert werden kann. Malchin betont: "Wir wissen, dass wir das Flüchtlingsheim nicht verhindern können, deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf das Thema Sicherheit und auf eine bessere Infrastruktur für unsere Einwohner." Besonders um die Sicherheit von Frauen und Kindern im Dorf wird viel Sorge ausgedrückt.

Bessere Busverbindung für Schulkinder gefordert

Auch bei den genannten Sicherheitsfragen habe der Landkreis bislang keine zufriedenstellenden Antworten geliefert. Neben dem Sicherheitsaspekt fordert Malchin eine verbesserte und sicherere Busanbindung für die Schulkinder: "Der Schulbus ist schon jetzt morgens immer rammelvoll. Unsere Kinder bekommen keinen Sitzplatz. Wenn jetzt noch die Flüchtlinge hinzukommen, wird es noch schlimmer." Die Bürgerinitiative setzt sich in weiteren Gesprächen mit Landrat Constien dafür ein, "das Beste für unser Dorf herauszuholen".

Der Bürgermeister von Ziesendorf, Thomas Witt (parteilos), teilt diese Bedenken und begrüßt zwar die staffelweise Zuführung von Flüchtlingen, doch auch er hat Sicherheitsbedenken. Er unterstreicht: "Bei der Einwohnerversammlung hat der Landkreis seinen Standpunkt noch einmal ganz klar gemacht: Wir werden die Flüchtlinge bekommen." Der Mietvertrag für das Objekt in Ziesendorf ist jedoch noch nicht unterzeichnet und auch die Baugenehmigung steht noch aus. Witt geht daher davon aus, dass die Unterkunft frühestens im März 2025 und nicht wie ursprünglich geplant im Januar 2025 eröffnet wird.

Weitere Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.nordkurier.de.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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