Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach lädt Verantwortungsträgerinnen und -träger des Krankenhauswesens zu einem Austausch ins Bundesministerium für Gesundheit ein. In diesem Zusammenhang gibt es zwei besondere Gäste: Jessica Llerandi Pulido, Geschäftsführerin des Evangelischen Krankenhauses Mettmann, und Olaf Walter, Geschäftsführer des Evangelischen Klinikums Gelsenkirchen und des Evangelischen Verbunds Augusta Ruhr, werden die Perspektive der evangelischen Krankenhäuser in den Austausch einbringen. Die Diakonie Deutschland und der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) haben eine Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen (Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz - KHVVG) abgegeben. Darin betonen sie die Notwendigkeit einer finanziellen Absicherung der Krankenhäuser, um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen. Die Stellungnahme enthält verschiedene Maßnahmen zur kurzfristigen Unterstützung und der wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser. Ein zentraler Punkt ist die vollständige Übernahme des Orientierungswertes in die Landesbasisfallwerte. Der Orientierungswert gibt die durchschnittliche jährliche prozentuale Veränderung der Krankenhauskosten wieder. Die derzeitige gesetzliche Kappung von 33 % führt dazu, dass die Einnahmen der Krankenhäuser weniger stark steigen als die tatsächlichen Kosten. Die Stellungnahme fordert die Anwendung des Orientierungswertes ohne Abzüge auch für die Jahre 2022 und 2023. Des Weiteren wird der sogenannte Fixkostendegressionsabschlag (FDA) angesprochen. Dieser sollte unnötig hohe Behandlungszahlen aus wirtschaftlichen Gründen verhindern, wurde aber durch die Coronapandemie obsolet. Die stationären Fallzahlen sind dauerhaft gesunken und eine Mengenausweitung ist aufgrund der Unterfinanzierung der Betriebskosten nicht möglich. Die Stellungnahme fordert daher, den FDA letztmalig für das Vereinbarungsjahr 2022 anzuwenden und ab dem Jahr 2024 nicht mehr zu erheben. Die Stellungnahme geht zudem auf weitere Themen ein, die auf der Website des DEKV heruntergeladen werden können. Insgesamt zeigen die Vorschläge der Diakonie Deutschland und des DEKV die Herausforderungen in der Finanzierung und Versorgung von Krankenhäusern auf. Die wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser ist durch nicht beeinflussbare Faktoren wie die Kriege in der Ukraine, in Israel und Gaza, die Inflation und den Rückgang der stationären Fallzahlen seit 2019 angespannt. Die Stellungnahme des DEKV und der Diakonie Deutschland fordert daher Maßnahmen zur kurzfristigen Unterstützung und langfristigen wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser, um eine gute Gesundheitsversorgung in Deutschland zu gewährleisten. Historische Fakten: - Die Finanzierung und Vergütung der Krankenhäuser ist ein langjähriges Thema in der deutschen Gesundheitspolitik. Immer wieder wurden Reformen diskutiert, um eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser zu berücksichtigen. - Die Coronapandemie hat die finanzielle Lage vieler Krankenhäuser zusätzlich verschärft, da neben den gesundheitlichen Herausforderungen auch finanzielle Ausfälle aufgrund von abgesagten Behandlungen und zusätzlichen Kosten entstanden sind. Tabelle: | Maßnahme | Forderung | |---------------------------------------------|---------------------| | Übernahme des Orientierungswertes | Anwendung ohne Abzüge für 2022 und 2023 | | Fixkostendegressionsabschlag (FDA) | Letztmalige Anwendung für 2022 und Abschaffung ab 2024 | | Weitere Themen | Kann auf DEKV-Website heruntergeladen werden |
Quelle: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV) / ots
Quelle: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV) / ots