Titel: Verbesserungen im Berliner Kinder- und Jugendnotdienst nach Brandbrief
Der Kinder- und Jugendnotdienst in Berlin hat in den letzten Monaten Verbesserungen erfahren, nachdem Mitarbeiter im Juni einen Brandbrief an die Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch geschickt hatten. Dieser Brief enthielt alarmierende Anklagen über Personalmangel, Selbst- und Fremdverletzungen von Kindern und Jugendlichen, sexualisierte Übergriffe sowie weitere problematische Zustände in den Einrichtungen.
Falko Liecke, der Jugendstaatssekretär, betont, dass seitdem viele positive Veränderungen eingeführt wurden. Unterstützung durch ausgebildete Sozialarbeiter aus der Senatsbildungsverwaltung sowie zusätzliches Personal von zwei weiteren Trägern wurden hinzugefügt. Die Anwesenheit der Polizei wird ebenfalls hinterfragt und es wird angestrebt, Konflikte pädagogisch zu lösen.
Ein Teil der Lösung für das Platzproblem im Kinder- und Jugendnotdienst wird ab September in Rahnsdorf umgesetzt. Dort wird eine Einrichtung mit zehn Plätzen eröffnet, um Jugendlichen, die auf eine angemessene langfristige Unterbringung warten, eine intensiv pädagogische Betreuung zu bieten. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen von aufgenommenen Minderjährigen in den Noteinrichtungen, die von Jahr zu Jahr ansteigen.
Der Kinder- und Jugendnotdienst spielt eine wichtige Rolle, da er Betroffene auffängt und eine vorübergehende Lösung bietet, bis nachhaltige Schritte zur Verbesserung der Situation eingeleitet werden können. Es ist auch geplant, einen vierten Standort zu eröffnen, der speziell für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren gedacht ist, die nicht in der Gruppe funktionieren können und intensive Einzelbetreuung benötigen. Hierfür sind zwölf Vollzeitstellen und Kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen.
Die drei Notdiensteinrichtungen in Berlin – Gitschiner Straße, Mädchen- und Jugendnotdienst in Charlottenburg und die Kontakt- und Beratungsstelle (KuB) in Kreuzberg – bieten Unterkunft und Unterstützung für Minderjährige, die vor Gewalt, Zwangsheirat, sexuellem Missbrauch oder anderen schwierigen Situationen fliehen. Obwohl es Probleme gibt, wie im Brandbrief beschrieben, betonen die Einrichtungsleiter, dass sie hart daran arbeiten, eine sichere Umgebung und ausreichend Personal zu gewährleisten.
Es bleibt jedoch wichtig, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation langfristig zu verbessern und allen Kindern und Jugendlichen in Not angemessene Unterstützung bieten zu können.