In Berlin stehen die Bürgerämter Kopf! Der bevorstehende Bundestagswahltermin, der nun auf den 23. Februar vorgezogen wurde, hat die Verwaltung der Hauptstadt stark unter Druck gesetzt. Wer einen neuen Ausweis, eine Meldeadresse oder andere Dienstleistungen der Ämter benötigt, wird bitter enttäuscht: Die Terminvergabe ist nahezu überall erschöpft. Wie die Berliner Zeitung berichtet, mussten gleich sechs Bürgerämter aufgrund der Wahlvorbereitungen schließen. Die Verwaltung kämpft mit Personalmangel, was bedeutet, dass viele Mitarbeiter zur Wahlorganisation abgezogen wurden. Besonders im Bezirk Hellersdorf sind gleich zwei Amtsstellen geschlossen, was die Situation weiter verschärft.
Terminkatastrophe für die Berliner
Die Auswirkungen sind drastisch: Wer einen Termin benötigt, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen. Die Bezirksstadträtin Juliane Witt hebt hervor, dass neben dem Personalmangel auch die fehlenden Räumlichkeiten ein erhebliches Problem darstellen. Während einige Bezirke wie Steglitz-Zehlendorf noch relativ gut aufgestellt sind und kaum Einschränkungen melden, bleibt die Situation in anderen Bezirken katastrophal. Nur in Lichtenberg gibt es derzeit Zuversicht, dass der Service bis zur Wahl aufrechterhalten werden kann. Auf die Frage nach freien Terminen wird die Suche zwischen Hoffnung und Verzweiflung beschrieben – ein wenig wie Lotto spielen, so Witt. Der nächste verfügbare Termin wurde für den 10. März aufgeführt, und die wenigen Plätze sind stets schnell vergeben.
Die Regelungen zur Terminbuchung bleiben oft ungewiss. Laut Informationen auf service.berlin.de sollten Bürger, deren Anliegen nicht eilig sind, im Voraus Termin buchen. Für Notfälle wird geraten, direkt ohne Termin in ein Bürgeramt zu gehen und dort den fallenden Bedarf zu schildern. „Die Situation ist sehr angespannt; Bürger sollten sich daher regelmäßig nach neuen Terminen umsehen“, so der Rat der Ämter. Der Mangel an Wahlhelfern, der jetzt schon spürbar ist, wird eventuelle Engpässe zusätzlich verstärken. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt die Vorbereitungen für die anstehenden Wahlen bewältigen kann, während die Bürger auf ihre notwendigen Dienstleistungen warten.
Berliner Zeitung