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Internationaler Frauentag: Gelebte Gleichstellung braucht Equal Care!

Spülmaschine ein- und ausräumen, Kinder für die Schule fertig machen, für die pflegebedürftigen Eltern einkaufen und kochen - in Deutschland wenden Menschen mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als noch vor zehn Jahren, das zeigen aktuelle Zahlen der Zeitverwendungserhebung (ZVE) des Statistischen Bundesamtes. Dabei haben sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede leicht verbessert, sie sind aber weiterhin gravierend: Frauen leisten im Durchschnitt knapp 30 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche, Männer knapp 21 Stunden. Ob Haushaltsführung, Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen - nicht umsonst werden diese Tätigkeiten auch als "unsichtbare" Arbeit bezeichnet, die vor allem im Privaten stattfindet.

Als Konsequenz reduzieren viele Frauen ihre Arbeitszeit oder bleiben dem Erwerbsleben gänzlich fern. Zugleich fehlen der deutschen Wirtschaft dringend benötigte Fachkräfte und die Tendenz einer zunehmenden Privatisierung von Sorgearbeit setzt sich fort. Angesichts vieler anstehender Transformationsprozesse müsste die Sorgearbeit - im Sinne der Zukunftsfähigkeit - in die Mitte von Gesellschaft und Wirtschaft rücken. Der Internationale Frauentag hat seinen Ursprung in der Arbeiterinnenbewegung des 19. Jahrhunderts und steht für Emanzipation und gleiche Rechte. Er erinnert damit auch daran, dass Gleichstellung nur erreicht werden kann, wenn Erwerbsarbeit und Sorgearbeit miteinander vereinbar sind.

Die Zeitverwendungserhebung zeigt deutlich, dass Frauen 43,8% mehr unbezahlte Arbeit als Männer leisten. Dies hat negative Folgen für die eigene Existenzsicherung, das persönliche Wohlergehen und die Absicherung im Alter. Um die Situation zu verbessern, müsse die Vereinbarkeit verbessert, professionelle Sorgearbeit aufgewertet und besser entlohnt, sowie unbezahlte Sorgearbeit gerecht verteilt werden. Dies sind keine privaten Aufgaben, sondern Strukturen, die verändert werden müssen.

Der Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung, Dr. Arn Sauer, betont, dass Sorgearbeit - bezahlt und unbezahlt - endlich die Anerkennung erfahren müsse, die sie verdient. Care spielt eine zentrale Rolle in aktuellen gesellschaftlichen Transformationen, insbesondere in Gesundheits-, Erziehungs- und Pflegeberufen, die unter Fachkräftemangel und demografischem Wandel leiden. Generell erfordert eine gerechte Sorgearbeit Veränderungen in der Wirtschaft. Die Bundesstiftung Gleichstellung widmet sich in ihren Optionszeitlaboren neuen Arbeitszeitmodellen und dem Thema der "atmenden Lebensläufe", die Sorgearbeit als Teil des Erwerbslebens über den Lebensverlauf hinweg absichern wollen.

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Die Bundesstiftung Gleichstellung wurde im Mai 2021 als rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet. Ihre Aufgabe ist die Stärkung und Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland. Sie arbeitet mit der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik zusammen, um die Gleichberechtigung der Geschlechter effektiver durchzusetzen. Die Stiftung bietet Informationen, stärkt die Praxis und unterstützt die Entwicklung neuer Ideen für Geschlechtergerechtigkeit. Sie dient auch als "offenes Haus der Gleichstellung", in dem gleichstellungspolitische Initiativen arbeiten und sich vernetzen können.

Tabelle:

| | Frauen | Männer |
|-------------------|-----------|-----------|
| Unbezahlte Arbeit | knapp 30h | knapp 21h |

Die oben genannten Zahlen zeigen, dass Frauen immer noch mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten als Männer. Dies hat Auswirkungen auf ihre berufliche Karriere, da viele Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren oder dem Erwerbsleben fernbleiben. Gleichzeitig leidet die deutsche Wirtschaft unter einem Fachkräftemangel. Die Privatisierung von Sorgearbeit nimmt zu, was weitere Herausforderungen mit sich bringt.

Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass Gleichstellung nur erreicht werden kann, wenn Erwerbsarbeit und Sorgearbeit miteinander vereinbar sind. Das ist besonders relevant angesichts der anstehenden Transformationsprozesse, bei denen Sorgearbeit einen zentralen Platz in der Gesellschaft und Wirtschaft einnehmen sollte.

Die Bundesstiftung Gleichstellung setzt sich für die Aufwertung und gerechte Verteilung von Sorgearbeit ein. Sie fordert eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, eine angemessene Bezahlung und eine gerechte Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit. Die Stiftung arbeitet aktiv an neuen Arbeitszeitmodellen und Konzepten, um die Sorgearbeit über den gesamten Lebensverlauf hinweg abzusichern.

Die Bundesstiftung Gleichstellung wurde im Mai 2021 gegründet und hat die Aufgabe, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland zu stärken und zu fördern. Sie arbeitet mit verschiedenen Akteuren zusammen, um die Gleichberechtigung effektiv umzusetzen und bestehende Benachteiligungen zu beseitigen. Die Stiftung bietet Informationen, unterstützt die Praxis und fördert neue Ideen für Geschlechtergerechtigkeit. Sie steht allen gleichstellungspolitischen Initiativen offen und bietet ihnen eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung.

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Quelle: Bundesstiftung Gleichstellung / ots

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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