Globaler Erdüberlastungstag: Das Bewusstsein für den schonenden Umgang mit Ressourcen muss gestärkt werden!
Am 1. August ist der Globale Erdüberlastungstag angebrochen. An diesem Tag hat die Menschheit bereits alle erneuerbaren Ressourcen aufgebraucht, die uns rechnerisch für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Besonders Industriestaaten wie Deutschland leben deutlich über ihre Verhältnisse und gefährden damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert daher dringende Maßnahmen der Bundesregierung, um den Ressourcenverbrauch signifikant zu senken.
Deutschland spielt eine bedeutende Rolle bei der globalen Ressourcenverschwendung. Bereiche wie Bergbau, Chemieindustrie und industrielle Landwirtschaft haben einen erheblichen Einfluss auf das Artensterben und die Klimakrise. Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt betont die Notwendigkeit, den Entwurf für die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) rasch umzusetzen, um unsere Ressourcen nachhaltig zu nutzen.
Eine Schlüsselrolle für einen geringeren Verbrauch liegt in der Suffizienz - weniger Ressourcenverbrauch für eine verbesserte Lebensqualität. Durch eine längere Haltbarkeit, bessere Reparaturmöglichkeiten und die Etablierung von Mehrwegsystemen können Abfälle vermieden und Ressourcen geschont werden. Diese Maßnahmen schaffen auch neue Arbeitsplätze und verringern die Abhängigkeit von Importen. Es ist jedoch notwendig, verbindliche Maßnahmen zu ergreifen, um diese Bereiche zu stärken. Ziel sollte es sein, bis 2045 flächendeckend Mehrwegsysteme im Verpackungsbereich einzuführen.
Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) benennt die Probleme präzise, es fehlen jedoch konkrete Aktivitäten und verbindliche Zuständigkeiten. Der BUND begrüßt das Ziel der Strategie, den Ressourcenverbrauch zu halbieren, plädiert jedoch für noch ehrgeizigere Ziele und eine Überarbeitung des rechtlichen Rahmens.
Um den Ressourcenverbrauch deutlich zu senken und die völkerrechtlich verbindlichen Klimaschutz- und Biodiversitätsziele zu erreichen, fordert der BUND seit langem ein Ressourcenschutzgesetz. Dieses Gesetz soll klare Schutzziel, Reduktionspfade, Monitoring, Sanktionen und Berichtspflichten beinhalten. Ein rechtlicher Rahmen ist dringend erforderlich, um Verantwortlichkeiten zu klären und nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. Die Bundesregierung wird dazu aufgefordert, im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie ein Ressourcenschutzgesetz zu verabschieden.
Es ist dringend erforderlich, den ständig steigenden Verbrauch von Energie und materiellen Ressourcen zu reduzieren. Langfristig ist dies nur möglich, wenn wir uns von dem ökonomischen Wachstumsmodell verabschieden und neue Leitbilder für Wohlstand entwickeln. Um diese Transformation kurzfristig anzustoßen, ist ein Ressourcenschutzgesetz mit einem verbindlichen Reduktionspfad notwendig. Eine zirkuläre Wirtschaft kann einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs leisten und ist essentiell für resiliente Stoffströme. Der BUND begrüßt daher die Erarbeitung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) durch die Bundesregierung.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Kreislaufwirtschaft ihre Grenzen hat. Die Kreisläufe können nicht vollständig geschlossen werden und primäre Rohstoffe können nur teilweise durch sekundäre Rohstoffe ersetzt werden. Daher sollte sich die NKWS auf das übergeordnete Ziel einer absoluten und signifikanten Verringerung des primären Ressourcenverbrauchs konzentrieren. Die Bundesregierung wird aufgefordert, konkrete Ressourcenschutzziele festzulegen, wie beispielsweise eine Reduktion des Verbrauchs von nicht lebenden Primärrohstoffen um etwa 90% bis 2050.
Der Global Earth Overshoot Day ist ein wichtiger Anlass, das Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu stärken. Es ist an der Zeit, dass die Politik dringend handelt und ein Ressourcenschutzgesetz auf den Weg bringt, um eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen.