Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) ist aufgrund ihrer fast vollständigen Auslastung in Gefahr. Der Bundestagsabgeordnete Christian Görke von der Linken forderte daher, dass das Projekt Ostbahn endlich ausgebaut wird, um einen Kollaps zu verhindern. Derzeit verkehren täglich durchschnittlich 180 Züge auf dieser Strecke, darunter 70 Güterzüge. Aufgrund von Gleisrückbauten und dem verstärkten Einsatz des Regionalexpresses RE1 gibt es bereits jetzt nur noch begrenzt Platz auf den Schienen. Mit der Ansiedlung des Tesla-Werks östlich von Berlin wird der Druck auf die Bahn noch erhöht. Tesla plant bis zu 24 Güterzüge pro Tag sowie einen Shuttle-Zug für Mitarbeiter und Besucher des Werks. Die parallel verlaufende Autobahn A12 gilt als eine der am stärksten belasteten Güterverkehrsrouten in Deutschland. Der Bundestag hat nun eingestanden, dass die Kapazitätsgrenze der Bahnstrecke in Ostbrandenburg erreicht ist. Es wird daher dringend ein Ausbau der Ostbahn mit Elektrifizierung und Zweigleisigkeit gefordert. Die Kosten für den Ausbau werden auf 500 bis 930 Millionen Euro geschätzt. Der Bund zeigt jedoch keine Bereitschaft, Verantwortung für das Projekt zu übernehmen und sieht es als Aufgabe der Länder an. Die Bundesregierung ist bereit zu prüfen, ob eine finanzielle Beteiligung im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes möglich ist, jedoch müssten die Bundesländer dann bis zu 90 Millionen Euro Eigenanteil leisten. Görke fordert daher, dass die Ostbahn mit dem gleichen Tempo ausgebaut wird wie der Bahnhof beim Tesla-Werk. Kurz- und mittelfristig sollen zudem Maßnahmen ergriffen werden, um das Angebot auf der Ostbahn zu verbessern. Die Initiative für zuverlässigen Nahverkehr fordert, dass die Züge öfter in Doppeltraktion fahren und dass die Anschlüsse besser funktionieren. Die Betriebsqualität der Linie RB26 hat sich bereits verbessert, jedoch muss weiterhin an der Zuverlässigkeit gearbeitet werden.
NAG Redaktion
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