Im sächsischen Riesa fand am vergangenen Wochenende ein umstrittener Parteitag der AfD statt, der von mehr als 10.000 Protestierenden aus über 70 Städten begleitet wurde. Die Demonstrationen wurden durch das Bündnis „Widersetzen“ organisiert, das massive Proteste gegen die extrem rechte Partei ankündigte. Laut Berichten von Berlin Live war die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort, konnte aber die Situation nicht vollständig unter Kontrolle halten. Mehrere unnötige Auseinandersetzungen, einschließlich gewaltsamer Konfrontationen mit der Polizei, führten zu Verletzten auf beiden Seiten, darunter auch Einsatzkräfte.
Der Parteitag begann am Samstag, dem 11. Januar, mit der offiziellen Nominierung von Alice Weidel als Kanzlerkandidatin der AfD. Wie AP News berichtete, steht die AfD in den Umfragen zur Bundestagswahl, die in weniger als zwei Monaten stattfindet, derzeit bei rund 21 Prozent. Trotz dieser Umfragewerte ist die Wahrscheinlichkeit einer Regierungsbeteiligung für die AfD aufgrund der Weigerung anderer Parteien, mit ihr zu kooperieren, als gering einzuschätzen. Insbesondere die konservative Union führt die Umfragen mit etwa 30 Prozent an und hat Friedrich Merz als favorisierten Kanzlerkandidaten im Rennen.
Massive Proteste und Sicherheitslage
Die Demonstrationen in Riesa, die auch die Kündigung der AfD im Vorfeld der Wahl thematisierten, hatten bereits in Leipzig begonnen, wo die Bahnhöfe überfüllt waren, was zu Verzögerungen führte. Protestierende brechen teilweise Blockaden und versuchten, die initiierten Sicherungsmaßnahmen der Polizei zu überwinden. Diese dynamische Situation zeigt den enormen Widerstand, den die AfD gegen sich sieht, und verdeutlicht die anhaltenden Spannungen im politischen Bereich, während die Wahlen näher rücken. Alice Weidel mag zwar die Nominierung zur Kanzlerschaft hinter sich gebracht haben, doch ihre Aussichten auf das Amt scheinen aufgrund der breiten Front gegen die AfD äußerst gering zu sein.
Berlin Live