In der Silvesternacht 2024 war die Berliner Feuerwehr in Alarmbereitschaft und erlebte einen Ausnahmezustand. Bereits am 31. Dezember um 19 Uhr wurde die Personalstärke auf das Dreifache erhöht, um auf Notfälle schnell reagieren zu können. Über 1.500 Feuerwehrleute und 503 freiwillige Helfer standen bereit. Doch trotz dieser Vorbereitungen war die Sorge vor Attacken auf die Einsatzkräfte groß. Berlins Landesbranddirektor Karsten Homrighausen warnte: „Wer uns angreift, nimmt billigend in Kauf, dass wir später kommen und nicht helfen können.“ Gleichzeitig kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser an, dass Gewalttäter die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen sollten, um es Chaoten an Silvester nicht zu ermöglichen, die Sicherheit zu gefährden. Laut [Berliner Zeitung](https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/sorge-vor-angriffen-auf-berliner-rettungskraefte-in-der-silvesternacht-greifen-sie-uns-bitte-nicht-an-li.2285575) sorgten bereits Tage vor dem Jahreswechsel Böller für mehrere kleine Brände, insbesondere in Berlin-Neukölln.
Junge Menschen und Feuerwehr: Ein neuer Ansatz
Um der wiederkehrenden Gewalt gegen Rettungskräfte entgegenzuwirken, hat die Berliner Feuerwehr ein Projekt ins Leben gerufen, das auf direkte Begegnungen mit Jugendlichen abzielt. Nach den Krawallen von Silvester 2022, bei denen 15 Feuerwehrleute verletzt wurden, begann die Feuerwehr, aktiv in den Kiezen mit jüngeren Menschen zu arbeiten. Über 70 Veranstaltungen wurden bereits mit Hilfe des Jugendhilfe-Trägers Outreach in fünf Stadtteilen organisiert. Dabei stehen Sportevents, gemeinsame Kochabende und Workshops auf dem Programm. Christian Hans, ein Feuerwehrmann aus Schöneberg, schildert positive Erfahrungen: „Wir haben die Kinder und Jugendlichen zu uns auf die Wache geholt; mit ihnen gegessen, ihnen die Autos gezeigt, sie durften sich unsere Einsatzkleidung anziehen.“ Diese neuen Ansätze sollen helfen, Vorurteile abzubauen und Vertrauen zwischen Feuerwehr und Jugend aufzubauen, wie [rbb24](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/12/berlin-feuerwehr-silvester-gewalt-krawalle-projekt-jugendliche-begegnung.html) berichtet.
Besonders einige Feuerwehrleute fühlen sich durch die enge Zusammenarbeit mit den Jugendlichen gestärkt und betonen, dass Verständnis und Beziehung entscheidend sind, um ein positives Bild der Feuerwehr zu vermitteln. Antoni Espinoza de Jesús, der selbst aus einem multikulturellen Umfeld kommt, hebt hervor: „Wir zeigen den Kids, dass man verschiedene Wege gehen kann, unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe.“ Angesichts der bisherigen Erfolge sind bereits viele weitere Aktionen für das Jahr 2025 geplant, um die Verbindung zwischen Feuerwehr und Jugend weiter zu stärken.