Auf den deutschen Autobahnen, insbesondere auf der stark befahrenen A13 zwischen Cottbus und Berlin, sind Überholmanöver zwischen Lkw ein großes Problem. Diese sogenannten „Elefantenrennen“ führen nicht nur zu extrem langen Überholvorgängen, sondern können auch gefährliche Situationen für andere Verkehrsteilnehmer schaffen. Um dem entgegenzuwirken, wurde ein striktes Überholverbot für Lkw auf fast 70 Kilometern der A13 eingeführt. Die Autobahnpolizei kontrolliert das Verbot regelmäßig und hat in diesem Jahr bereits über 600 Verstöße geahndet, wie rbb24 berichtete.
Bei einer aktuellen Kontrolle in der Nähe von Lübbenau wurde ein Gefahrgutlaster angehalten, der ein anderes Lkw überholt hatte. Die Fahrerin transportierte fabrikneue Autobatterien auf dem Weg zum Hamburger Hafen. Trotz des Verstoßes gab sich die Fahrerin unkooperativ und verweigerte ein Interview. Der Polizist Alexander Kroll erklärte, dass die bewusste Missachtung des Überholverbots als Vorsatztat gewertet werden könne, was eine Verdopplung des Bußgeldes zur Folge hätte. Letztendlich musste die Fahrerin jedoch mit rund 100 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen, wie Kroll anmerkte. Am Freitag könnten verstärkt solche Verstöße auftreten, da vor dem Wochenende traditionell mehr Verkehr auf der Autobahn herrscht.
Schwere Bedingungen für Lkw-Fahrer
Doch das Problem geht über bloße Verkehrsregelungen hinaus. Lkw-Fahrer, insbesondere ausländische, arbeiten oft unter extrem schlechten und sogar illegalen Bedingungen, berichtete NDR. Diese Fahrer sind entscheidend für die Lieferung von Waren und Geschenken, besonders während der umsatzstarken Saison rund um Black Friday und Weihnachten. Journalist Edgar Verheyen befasst sich in seinem Podcast mit dem komplexen System der Ausbeutung in dieser Branche, das von Subunternehmern und Kontrolllücken geprägt ist. Dadurch wird die Kontrolle der Arbeitsbedingungen zur echten Herausforderung.
