Der viel diskutierte Audioguide – ein unverzichtbares Werkzeug für Museumsbesucher. Doch was geschieht mit unseren gehörlosen Mitbürgern? Versucht man sie mit geschriebenen Texten zu beglücken? Ein gewaltiger Irrtum! Peter Grundmann, Geschäftsführer von HEARonymus, klärt uns auf: „Wenn Gehörlose den Audioguide nicht hören können, dann sollen sie die Texte lesen, so lautet die weit verbreitete Meinung.“ Ein salopper Satz voller Missverständnisse, denn die Realität ist eine ganz andere.
Die schockierende Wahrheit: Rund 90% der gehörlosen Menschen können nicht oder nicht ausreichend lesen! Ein System, das auf Lauten basiert, ist für sie schlichtweg unverständlich. Um überhaupt schreiben und lesen zu können, müssten sie Laute in Schrift umwandeln – doch diese Brücke existiert für viele nicht.
Warum Gebärdensprache der Schlüssel ist
Die Lösung ist so einfach wie genial: Gebärdensprache! Diese Form der Kommunikation ist nicht nur inklusiv, sondern auch wahrhaft respektvoll. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, gehörlosen Menschen das Gefühl zu geben, dass sie willkommen sind. Und genau das hat HEARonymus zur Mission erhoben!
„Wir bieten seit Jahren die Erstellung von Audioguides für das Smartphone in verschiedenen Gebärdensprachen an,“ so Grundmann weiter. „Dazu zählen DGS, ÖGS, LIS, DSGS und auch International Sign.“ Keiner soll mehr ausgeschlossen werden! Gehörlose Besucher erhalten dadurch die Möglichkeit, an den Informationen und Highlights unserer Kultur teilzuhaben – auf Augenhöhe!
Wien und Berlin: Zwei Zentren, die durch innovative Ideen strahlen. Es ist die Zeit gekommen, Vorurteile abzubauen und echte Zugänglichkeit zu schaffen. Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass niemand aus unserem kulturellen Erbe ausgeschlossen wird!