Im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln ausgebrochen. Nach dem Feststellen des Virus beraten die Behörden heute über weitere Maßnahmen. Bisher gibt es aber keine Anzeichen für eine Ausbreitung auf andere Tierbestände, obwohl Analysen weiterhin laufen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wird sich ebenfalls mit Branchenvertretern zu diesem Thema austauschen, wie rbb24 berichtete.
Zur Eindämmung der Seuche müssen heute mehrere Nutztiere, konkret 55 Ziegen, Schafe und drei Rinder, aus einem Hof in Schöneiche getötet werden, da diese Heu von einem betroffenen Hof erhalten haben. Bis Dienstagabend gilt zudem ein Transportverbot für Klauentiere, das von Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt angeordnet wurde. Das Ministerium warnt, dass der Ausbruch der Seuche die deutschen Agrarexporte stark beeinträchtigen könnte; erste Maßnahmen aus dem Ausland sind bereits zu beobachten. So stoppte Südkorea die Importe von Schweinefleisch aus Deutschland, während die Niederlande ein landesweites Transportverbot für Kälber verhängten, wie sueddeutsche.de berichtete.
Impfstoff und weitere Maßnahmen
Ein Impfstoff gegen den spezifischen Serotyp O des MKS-Virus ist vorhanden, jedoch muss die Impfbank, die eigens für MKS-Ausbrüche eingerichtet wurde, noch aktiviert werden. Das Friedrich-Loeffler-Institut empfielt, die Impfungen bei einer zweiten betroffenen Tierhaltung schnellstmöglich durchzuführen, da die Herstellung eines Impfstoffs innerhalb weniger Tage erfolgen kann. Zudem wird ein Schutzkreis von etwa drei Kilometern um den Ausbruchsort eingerichtet, mit einer Überwachungszone von zehn Kilometern rund um die betroffenen Tierbestände, um das Virus weiter einzudämmen.
MKS ist eine hochinfektiöse, meldepflichtige Erkrankung bei Klauentieren, die unter anderem Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Aufgrund der Übertragbarkeit der Krankheit werden Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Menschen sind laut FLI kaum anfällig für das Virus, und die allgemeinen hygienischen Bedingungen in Deutschland gelten als sicher.
RBB24